Innenpolitik
Sicherheitskonferenz: Ischinger verteidigt Einladung der AfD
Aktualisiert:
von dpaWolfgang Ischinger hat die Einladung der AfD zur Sicherheitskonferenz verteidigt.
Bild: Peter Kneffel/dpa
Der Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, hat Kritik an seiner Entscheidung, die AfD wieder zur Sicherheitskonferenz einzuladen, zurückgewiesen. Auftritte auf den Hauptbühnen seien nicht geplant.
Das Wichtigste in Kürze
Ischinger rechtfertigt seine Entscheidung mit dem Dialogcharakter der Sicherheitskonferenz.
AfD-Vertreter sollen nur als Fachpolitiker:innen teilnehmen.
Inhaltlich kritisiert der Vorsitzende scharf die Russland- und Ukraine-Positionen der Partei.
Der Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, hat die Entscheidung verteidigt, zur nächsten Tagung im Februar nach zweijähriger Pause wieder AfD-Politiker:innen einzuladen. Die Konferenz sei ein Dialogformat, sagte Ischinger der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Dienstag). "Es soll traditionell ein möglichst breites Spektrum an Meinungen, auch konträren, deutlich werden. Das ist geradezu die DNA der Sicherheitskonferenz."
In den vorigen Jahren hatte der damalige Konferenzvorsitzende Christoph Heusgen weder Politiker:innen der AfD noch des BSW eingeladen.
Brandmauer-Debatte
"Durch Einladungen an AfD-Politiker:innen reißen wir keine Brandmauern ein, wie mancher behauptet", sagte der einstige Diplomat, der schon vor Heusgen lange die Sicherheitskonferenz geleitet hatte. "Die Brandmauer soll die AfD von der Regierungsbeteiligung fernhalten." Um Regierungsbeteiligung gehe es aber nicht beim Münchner Treffen. "Die Parteien müssen selbst dafür sorgen, dass die AfD nicht mehr im Bundestag sitzt."
Ischinger wies darauf hin, dass Auftritte von AfD-Politiker:innen auf den Bühnen der Sicherheitskonferenz nicht geplant seien. "Wir laden einzelne Fachpolitiker:innen aus den relevanten Ausschüssen nur zur Teilnahme ein. Damit kehren wir zu der Praxis und Logik zurück, die bis 2024 gegolten hat."
Nächste Münchner Sicherheitskonferenz im Februar
Inhaltlich kritisierte Ischinger die Russland-Politik der AfD: "Meine persönliche Meinung ist, dass die Positionen dieser Partei insbesondere auch in ihrer Haltung zum Ukrainekrieg falsch und entgegen deutschen Interessen sind."
Die Münchner Sicherheitskonferenz ist das weltweit wichtigste Expert:innentreffen zur Sicherheitspolitik - sie findet 2026 vom 13. bis 15. Februar statt. Es werden wieder Dutzende Staats- und Regierungschef:innen sowie Außen- und Verteidigungsminister:innen erwartet.
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