Verteidigung
Neue Voraussetzungen: Pistorius plant Wehrdienst mit Pflicht-Option
Veröffentlicht:
von Rebecca RudolphVerteidigungsminister Boris Pistorius.
Bild: Hannes P. Albert/dpa
Verteidigungsminister Boris Pistorius stellt Pläne für einen reformierten Wehrdienst vor - mit freiwilliger Basis, aber klarer Option auf eine Reaktivierung der Wehrpflicht.
Das Wichtigste in Kürze
Der Gesetzentwurf von Pistorius enthält bereits Regelungen, die bei zu wenigen Freiwilligen eine Wiedereinführung der Wehrpflicht ermöglichen sollen.
Um den Wehrdienst attraktiver zu machen, sind bessere Bezahlung und Unterbringung geplant.
Langfristig soll ein Reservistenpool von 200.000 Personen aufgebaut werden - notfalls mit verpflichtendem Dienst.
Verteidigungsminister Boris Pistorius integriert in seinen geplanten Gesetzentwurf zur Attraktivitätssteigerung des Wehrdienstes auch Vorkehrungen für eine mögliche Wiedereinführung der Wehrpflicht. Zwar sei das Ziel, zunächst auf Freiwilligkeit zu setzen, sagte der SPD-Politiker in der ARD-Sendung "Caren Miosga". Aber er sagte auch: "Mein Ziel ist es, (dass) das Gesetz, was ich jetzt einbringe, bereits zwei Regelungen enthält, die dann nur noch aktiviert werden müssen, wenn die Zahlen nicht reichen."
Nach Angaben von Pistorius benötigt die Bundeswehr rund 60.000 zusätzliche aktive Soldat:innen. Um mehr Freiwillige zu gewinnen, soll der Dienst unter anderem durch bessere Bezahlung und Unterbringung attraktiver gestaltet werden.
Pistorius: Endgültige Entscheidung aktuell noch nicht möglich
Langfristig soll zudem ein Pool von 200.000 Reservistinnen und Reservisten aufgebaut werden - sollte die Zahl Freiwilliger dafür nicht ausreichen, könne die Wehrpflicht zum Einsatz kommen. Ein langwieriges neues Gesetzgebungsverfahren solle dann vermieden werden. Eine endgültige Entscheidung sei aktuell noch nicht möglich, so Pistorius, "aber ich kann das nicht ausschließen".
Der Minister setzt sich damit in Gegensatz zu SPD-Fraktionschef Matthias Miersch, der eine Rückkehr zur Wehrpflicht im schwarz-roten Koalitionsvertrag für diese Wahlperiode ausgeschlossen sieht. Allerdings hat auch der SPD-Vorsitzende und Vizekanzler Lars Klingbeil zuletzt Vorbereitungen für eine etwaige Wiederaufnahme der Wehrpflicht gefordert.
Verwendete Quelle:
Nachrichtenagentur dpa
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