"Müde vom Krieg"
Klitschko drängt auf diplomatische Lösung in der Ukraine
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von Kira BornVitali Klitschko, Bürgermeister von Kiew spricht mit Journalisten bei der Ukraine-Wiederaufbaukonferenz. (Archivbild)
Bild: Britta Pedersen/dpa
Vor dem Treffen von Trump und Putin warnt Klitschko: Die Ukraine braucht Diplomatie, doch Gebietsfragen sind heikel. Selenskyj steht vor einer Gratwanderung, so Klitschko.
Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko plädiert zur Beilegung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine für eine Verhandlungslösung. "Wir müssen eine diplomatische Lösung finden", sagte Klitschko der "Bild"-Zeitung in Kiew.
"Jeder in unserem Staat, in unserem Land ist müde von diesem Krieg", sagte er. "Leider haben wir für diesen Krieg einen riesigen Preis bezahlt: Die Leben von unseren Patrioten, von unseren Soldaten, von unseren Bürgern. Hunderte von Städten sind zerstört. Ein großer Teil der Ukraine ist von Russland okkupiert."
Zu Forderungen Russlands nach Gebietsabtrennungen sagte Klitschko, es sei noch "viel zu früh" für solche Gespräche - schloss dabei einen Verzicht auf Gebiete aber nicht explizit aus.
Das sei eine Frage für den ukrainischen Präsident Wolodymyr Selenskyj, sagte Klitschko. "Er muss schwierige Entscheidungen treffen." Ein Teil der Menschen werde nie bereit sein, einen Teil des Landes an Russland abzutreten, sagte der frühere Box-Weltmeister.
Treffen zwischen Trump und Putin in Alaska steht bevor
Am Freitag wollen US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin im US-Bundesstaat Alaska über eine mögliche Friedenslösung in dem seit fast dreieinhalb Jahren dauernden russischen Angriffskrieg verhandeln. Auch wenn sich Trump den Druck auf Russland erhöht hat, sieht Klitschko Putin in der Position den Krieg zu beenden: "Vom amerikanischen Präsidenten hängt sehr viel ab, er ist eine entscheidende Person in der Welt. Aber trotzdem hat Putin diesen Krieg angefangen und nur Putin kann ihn stoppen", sagte Klitschko im Interview im der "Bild"-Zeitung.
In Kiew, Berlin und Brüssel wird gleichzeitig befürchtet, dass beide auf Gebietsabtritte der Ukraine an die russischen Besatzer hinwirken könnten.
Selenskyj, der nicht eingeladen ist, lehnt Gebietsabtretungen an Russland strikt ab und fordert vehement, in Verhandlungen über die Zukunft der Ukraine einbezogen zu werden.
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