Wadephul sagte China-Reise ab
China warnt Deutschland: Außenminister Wang Yi kritisiert "Mikrofon-Diplomatie"
Veröffentlicht:
von Benedikt RammerChinas Außenminister Wang Yi warnt Deutschland.
Bild: REUTERS
Die kurzfristige Verschiebung der China-Reise von Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) sorgt für Spannungen zwischen Deutschland und China. Der chinesische Außenminister Wang Yi mahnt zur Zurückhaltung und betont die Bedeutung stabiler bilateraler Beziehungen.
Das Wichtigste in Kürze
Der chinesische Außenminister Wang Yi kritisierte Deutschland für die kurzfristige Verschiebung der China-Reise von Außenminister Johann Wadephul.
Beide Minister betonten die Bedeutung stabiler deutsch-chinesischer Beziehungen und vereinbarten eine baldige Nachholung des Besuchs.
Die SPD sieht die Verschiebung kritisch und betont die Relevanz des Dialogs zwischen beiden Ländern.
Die Absage der geplanten China-Reise von Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) hat diplomatische Wellen geschlagen. Der chinesische Außenminister Wang Yi warnte Deutschland laut der Nachrichtenagentur AFP in einem Telefonat am Montag (3. November) vor einer sogenannten "Mikrofon-Diplomatie". Laut Peking forderte Wang Yi, dass die Bundesrepublik keine "unbegründeten Anschuldigungen erhebt, die den Tatsachen widersprechen".
Die Reise war Ende Oktober vom Auswärtigen Amt kurzfristig verschoben worden. Der Grund: China hatte außer einem Treffen mit Wang Yi keine weiteren Gesprächstermine für Wadephul bestätigt. Das Auswärtige Amt bedauerte die Absage und betonte, dass man sich auf einen umfassenden Austausch zu wichtigen Themen wie Handelskonflikten und dem Verhältnis zu Russland vorbereitet hatte.
Bedeutung stabiler Beziehungen
In ihrem Telefonat unterstrichen beide Minister jedoch die Bedeutung stabiler deutsch-chinesischer Beziehungen. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes erklärte, dass das Gespräch zwischen Wadephul und Wang "sehr gut und konstruktiv" gewesen sei. Beide Seiten hätten sich darauf geeinigt, im engen Austausch zu bleiben und den verschobenen Besuch des Außenministers bald nachzuholen.
China bekräftigte laut der AFP zudem seine Einladung an Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) sowie Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Wang Yi betonte, dass China und Deutschland einen "stabileren und nachhaltigeren politischen Rahmen schaffen" sollten, um die bilateralen Beziehungen aufrechtzuerhalten.
Kritik an der Reiseverschiebung Wadephuls
Die kurzfristige Absage der Reise hatte auch in Deutschland Kritik hervorgerufen. So bezeichnete die SPD die Entscheidung des Außenministers als "kein gutes Signal" in einer Zeit, in der der Dialog zwischen den beiden Ländern besonders wichtig sei. Die bilateralen Beziehungen zwischen Deutschland und China sind aktuell von einer Vielzahl komplexer Themen geprägt, darunter Handelsfragen, geopolitische Spannungen und der Umgang mit Russland.
Obwohl das Telefonat zwischen Wadephul und Wang Yi offenbar eine positive Grundlage für die zukünftige Zusammenarbeit geschaffen hat, bleibt abzuwarten, wie sich die Beziehungen zwischen den beiden Ländern weiterentwickeln werden.
Verwendete Quellen:
Nachrichtenagentur AFP
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