Nachwuchs für die Armee

Bundeswehr-Losverfahren stößt bei Mehrheit auf Ablehnung

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von dpa

Die Ablehnung des Losverfahrens ist bei Anhänger:innen aller Parteien hoch. (Archivbild)

Bild: picture alliance / dpa


Nicht nur in der Koalition sind die Pläne für ein Losverfahren heftig umstritten, um Wehrdienstleistende zu verpflichten, falls sich nicht genügend Freiwillige finden. Eine Umfrage zeigt: Auch die Bevölkerung hat eine recht klare Ansicht zu dem Vorschlag.

Die Idee eines Losverfahrens zur Auswahl von Wehrdienstleistenden kommt einer Umfrage zufolge bei der übergroßen Mehrheit der Bevölkerung nicht gut an. Im ZDF-"Politbarometer" lehnten 84 Prozent der Befragten den Vorschlag ab, nur 14 Prozent finden ihn richtig. Die Ablehnung ist bei Anhänger:innen aller Parteien hoch - von 78 Prozent bei jenen der Union bis zu 91 Prozent bei der Wählerschaft der Linken.

Im neuen Wehrdienstgesetz, das Anfang 2026 in Kraft treten soll, setzt die Bundesregierung zunächst auf Freiwilligkeit. Fachpolitiker:innen von Union und SPD hatten aber vorgeschlagen, junge Männer per Losverfahren zur Musterung und nötigenfalls später auch per Zufallsauswahl für einen Pflichtdienst heranzuziehen, wenn die Freiwilligenzahlen zu gering bleiben sollten. Eine abschließende Haltung hierzu hat die Koalition noch nicht.

Die Wehrpflicht ist seit 2011 ausgesetzt. Ihre Reaktivierung für Männer befürworten im ZDF-Politbarometer 19 Prozent der 1.272 Befragten, für Männer und Frauen gar 50 Prozent. Dagegen lehnen 29 Prozent eine Wiedereinführung der Wehrpflicht ab.

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