Fleiß wird belohnt
Arbeiten zum Mindestlohn bringt mehr ein als Bürgergeld-Bezug
Veröffentlicht:
von Michael Reimers:newstime
Bundeskabinett beschließt höheren Mindestlohn
Videoclip • 01:13 Min • Ab 12
Wer mit seiner Arbeit Mindestlohn verdient, hat mehr Geld zur Verfügung als Bürgergeld-Empfänger:innen. Das zeigt ein Bericht der Bundesregierung.
Das Wichtigste in Kürze
Arbeiten lohnt sich finanziell, selbst wenn man nur Mindestlohn ausgezahlt bekommt.
Das geht aus dem Entwurf zum Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung, aus dem "Der Spiegel" zitiert.
Darin wird das verfügbare Einkommen von Bürgergeld-Empfänger:innen mit dem von Mindestlohn-Beschäftigten verglichen.
Das Arbeiten zum Mindestlohn führt generell zu einem höheren Einkommen, als Bürgergeld zu beziehen. Das besagt der neueste Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung, meldet "Der Spiegel" am Donnerstag (30. Oktober). Demnach stiegen die Einkommen, die Mindestlohn-Beschäftigte erzielen, zwischen 2021 und 2024 stärker als die Bürgergeldbezüge – obwohl die Regelsätze für Bürgergeld-Empfänger:innen sowohl 2023 als auch 2024 jeweils um zwölf Prozent erhöht wurden.
Dem Entwurf zum Regierungsbericht zugrunde liegen Berechnungen für vier Haushaltstypen mit Wohnsitz in Berlin. Ein Single erhielt demnach im Jahr 2024 durchschnittlich 1.056 Euro Bürgergeld pro Monat, inklusive Kaltmiete und Heizkosten. Mit einer Vollzeitstelle zum Mindestlohn betrug das verfügbares Einkommen 1.532 Euro: 476 Euro mehr als Bürgergeld.
Für eine:n Alleinerziehende:n mit einem Kind im Alter von 15 Jahren betrug das Bürgergeld 1.805 Euro , mit einer Vollzeitstelle lag das Einkommen bei 2.472 Euro: 667 Euro mehr als Bürgergeld.
Eine Familie mit zwei Kindern (7 und 4 Jahre), bei der ein Elternteil in Vollzeit zum Mindestlohn und ein Elternteil in 50-Prozent-Teilzeit zum Mindestlohn arbeitet, hatte 2024 ein verfügbares Einkommen in Höhe von 3.854 Euro: 1.186 Euro mehr als Bürgergeld.
Begründet wird der überproportional gestiegene Lohnabstand mit der starken Anhebung des Mindestlohns auf zwölf Euro im Jahr 2022 sowie mit der Anhebung des Wohngeldes und Kinderzuschlags für Niedrigverdienende. Dem "Spiegel" zufolge zeigt der Bericht jedoch, dass viele Menschen diese ihnen zustehenden Sozialleistungen nicht abrufen. Obwohl sie einen Anspruch darauf haben, beantragen 33 bis 88 Prozent die verschiedenen Leistungen nicht.
Verwendete Quellen:
spiegel.de: "Abstand von Mindestlohn und Bürgergeld: Warum sich Arbeit immer lohnt – und der Sozialstaat trotzdem faul machen kann"
Nachrichtenagentur dpa
n-tv.de: "Bericht der BundesregierungArbeit zum Mindestlohn ist deutlich lukrativer als Bürgergeld"
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