Reform der Altersvorsorge

1.500 Euro Startkapital: Bundesregierung führt Frühstart-Rente für Kinder ein

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von Benedikt Rammer

2026 soll die Frühstart-Rente kommen.

Bild: imago images / Andreas Gora


Ab 2026 sollen alle Kinder ab Geburtsjahrgang 2020 von einer neuen Frühstart-Rente profitieren. Der Staat zahlt monatlich zehn Euro in ein Depot ein, um frühzeitig Kapital für die Altersvorsorge oder Startkapital zu sichern.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Frühstart-Rente fördert alle Kinder ab Geburtsjahrgang 2020 mit einem staatlichen Zuschuss von zehn Euro pro Monat.

  • Eltern können ein eigenes Depot eröffnen oder die Bundesbank übernimmt die Anlage und Verwaltung des Geldes.

  • Ziel ist der Start des Programms zum 1. Januar 2027; Kinder aus dem Jahrgang 2020 erhalten rückwirkend Geld für das Jahr 2026.

Die Bundesregierung arbeitet an einer umfassenden Reform der privaten Altersvorsorge. Neben der Überarbeitung der Riester-Rente soll ein neues Konzept namens Frühstart-Rente eingeführt werden. Davon berichtet "t-online". Dieses Programm zielt darauf ab, Eltern zu motivieren, frühzeitig Kapital für ihre Kinder anzulegen und damit langfristig deren finanzielle Sicherheit zu stärken.

Am Montagabend (8. Dezember) wurden die Eckpunkte zur Frühstart-Rente vorgestellt, die ab 2026 greifen sollen. Laut dem Konzept soll jedes Kind ab Geburtsjahrgang 2020 ein Depot erhalten können, in das der Staat monatlich zehn Euro einzahlt. Bis zur Volljährigkeit eines Kindes ergibt sich so ein staatlicher Zuschuss von insgesamt knapp 1.500 Euro. Eltern oder Großeltern haben die Möglichkeit, zusätzliche Beiträge in das sogenannte Juniordepot einzuzahlen, um den Sparbetrag weiter zu erhöhen.

Kapitalmarkt als zentrale Säule der Frühstart-Rente

Das Geld wird entweder durch Eltern selbst verwaltet oder staatlich angelegt. Entscheiden sich Eltern gegen die Eröffnung eines eigenen Depots, übernimmt die Bundesbank die Kapitalanlage und veröffentlicht regelmäßig Berichte zur Renditeentwicklung. Diese Transparenz soll es ermöglichen, den Erfolg der Anlage nachzuvollziehen und Vertrauen in den Kapitalmarkt zu schaffen.

Sobald das Kind volljährig wird, kann es selbst entscheiden, wie das angesparte Geld verwendet werden soll. Eine Option ist die Überführung des Betrags in ein eigenes Altersvorsorgedepot, das bis zur Rente weitergeführt werden kann. Für Kinder, deren Eltern kein Juniordepot eröffnet haben, bleibt die staatliche Verwaltung durch die Bundesbank bestehen. Unklar ist allerdings, ob eine vollständige Auszahlung des angesparten Kapitals ebenfalls möglich sein wird oder ob das Geld verpflichtend für die Altersvorsorge genutzt werden muss.

Klingbeil: Kinder sollen frühzeitig Verantwortung für ihre finanzielle Zukunft übernehmen

Gefördert werden ausschließlich Kinder ab Geburtsjahrgang 2020, die in Deutschland leben. Ältere Kinder sind von dem Programm ausgeschlossen. Ein besonderer Vorteil ist die Steuerfreiheit der Erträge während der Ansparphase, was auch für das geplante Altersvorsorgedepot gilt.

Ein weiterer Aspekt des Programms ist die Einbindung der Frühstart-Rente in den Schulunterricht. Kinder sollen dabei die Grundregeln des Sparens lernen und frühzeitig ein Bewusstsein für Finanzplanung entwickeln. Finanzminister Lars Klingbeil (SPD) betont die langfristigen Vorteile des Programms: "Wir schaffen eine Grundlage, die Kindern hilft, nicht nur für ihre Rente vorzusorgen, sondern auch frühzeitig Verantwortung für ihre eigene finanzielle Zukunft zu übernehmen."

Obwohl der staatliche Zuschuss von zehn Euro monatlich zunächst nach wenig klingt, können durch durchschnittliche Renditen auf dem Kapitalmarkt erhebliche Summen zusammenkommen. Laut Berechnungen könnte sich der Betrag allein durch den Zinseszinseffekt auf über 2.200 Euro erhöhen – und das ohne zusätzliche Einzahlungen von Eltern oder Großeltern. Bei weiteren Beiträgen steigt dieser Wert entsprechend deutlich an.

Das Programm soll zusammen mit einer Reform der Riester-Rente laut "t-online" bis spätestens Januar 2027 in Kraft treten. Kinder aus dem Jahrgang 2020 erhalten die Förderung rückwirkend ab 2026. Damit setzt die Bundesregierung einen wichtigen Schritt in Richtung einer kapitalmarktbasierten Altersvorsorge und eines stärkeren Bewusstseins für finanzielle Eigenverantwortung.


Verwendete Quellen:

t-online: "Regierung will allen Kindern 1.500 Euro Startkapital schenken"

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