Über 2.300 hitzebedingte Todesfälle
Zahlen haben sich verdreifacht: Deutlich mehr Tote durch letzte Hitzewelle
Veröffentlicht:
von Max StrumbergerEin Mann kühlt sich bei Hitze ab. (Archivbild)
Bild: Thomas Warnack/dpa
Der vergangene Monat war der heißeste Juni aller Zeiten. Dies hat tödliche Konsequenzen. Die Zahl der Todesopfer hat sich dadurch verdreifacht.
Das Wichtigste in Kürze
Kürzlich lag Europa unter einer Hitzeglocke.
Wie drastisch der Klimawandel die Zahl der Hitzetoten steigert, zeigt nun eine Analyse.
Demnach haben sich die hitzebedingten Todesfälle verdreifacht.
Der Juni 2025 war in Westeuropa der heißeste jemals gemessene Juni aller Zeiten, mit einer Durchschnittstemperatur von 20,49 Grad, wie der EU-Klimawandeldienst Copernicus berichtet. Das hat für die Menschen immer häufiger tödliche Folgen. Ein internationales Forschungsteam hat festgestellt, dass der Klimawandel die Zahl der Todesopfer während der extremen Hitzewelle von Ende Juni bis Anfang Juli in europäischen Großstädten etwa verdreifacht hat. In zwölf Großstädten, darunter Frankfurt, stiegen die Temperaturen auf über 40 Grad Celsius.
Ganz Westeuropa von Hitzewelle betroffen
Die Studie schätzt, dass in den zwölf Städten insgesamt 2.300 hitzebedingte Todesfälle auftraten, von denen etwa 1.500 dem Klimawandel zugeschrieben werden. Ohne die zusätzliche Erderwärmung wären etwa 800 Menschen gestorben. Die meisten Todesfälle betrafen Senioren ab 65 Jahren. Die Analyse basiert auf einer anerkannten Methodik, die die tatsächlichen Temperaturen mit einem Modell ohne Klimawandel vergleicht. Die Ergebnisse zeigen, dass Hitzewellen häufig mehr Todesfälle verursachen als andere Naturkatastrophen, wie Überschwemmungen oder Flutkatastrophen.
Die Auswirkungen der Hitzewelle waren in den untersuchten Städten unterschiedlich stark. Mailand, Barcelona, Paris und London verzeichneten die meisten zusätzlichen Todesfälle, während Frankfurt vergleichsweise niedrigere Zahlen aufwies. Hitzewellen gelten als "lautlose Killer", da ihre Folgen oft unsichtbar sind. Die Studie betont, dass der Klimawandel die globale Temperatur bereits um 1,3 Grad erhöht hat, mit Europa als besonders betroffenem Kontinent. Wenn fossile Brennstoffe nicht reduziert werden, könnten im 21. Jahrhundert 3 Grad Unterschied erreicht werden, was zu noch heftigeren Hitzewellen führen würde.
Städte müssen hitzeresitenter werden
Neben Todesfällen gibt es weitere Folgen der Hitzewelle, wie Krankenhauseinlieferungen, Schulschließungen und Arbeitsausfälle. Die Forscher fordern deshalb den Ausbau erneuerbarer Energien und hitzeresistente Städte, um die ärmsten und verletzlichsten Bevölkerungsgruppen zu schützen. Ein Hochdruckgebiet über Westeuropa, ein sogenannter Hitzedom, war der Auslöser der Hitzewelle. Solche meteorologischen Konstellationen werden mit dem Klimawandel häufiger. Umso wichtiger wird es in Zukunft, dass deutsche Städte besser auf Hitzewellen vorbereitet werden.
Verwendete Quellen:
Nachrichtenagentur dpa
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