Angriff in Australien im Newsticker

Zwölf Tote am Bondi Beach in Sydney: Netanjahu gibt Australien Mitschuld an Terroranschlag

Aktualisiert:

von dpa

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Sydney: Terrorschock am Bondi Beach

Videoclip • 01:41 Min • Ab 12


Viele Familien kommen zu Beginn des jüdischen Chanukka-Fests an einem beliebten Strand zusammen. Doch die Feier wird zum Alptraum als zwei Männer das Feuer eröffnen. Mindestens zwölf Menschen sterben.


+++ Update 18:25 Uhr +++

Netanjahu gibt Australien Mitschuld an Anschlag

Nach dem blutigen Anschlag in Sydney hat der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu Australien vorgeworfen, es habe nicht entschlossen gegen Antisemitismus gekämpft. Netanjahu sagte in einer Mitteilung, er habe Australiens Premierminister Anthony Albanese schon vor vier Monaten in einem Brief gewarnt, "dass die Politik der australischen Regierung Antisemitismus in Australien fördert und ermutigt". Australien und andere führende Staaten hatten in diesem Jahr unter dem Eindruck des verheerenden Gaza-Kriegs einen Staat Palästina formell anerkannt. Netanjahu warf Albanese vor, damit "Öl ins antisemitische Feuer" gegossen zu haben. Die Anerkennung belohne Hamas-Terroristen. Sie bestärke "jene, die australische Juden bedrohen, und ermutigt den Judenhass, der nun in Ihren Straßen umgeht".

Der israelische Regierungschef schrieb, Antisemitismus sei ein Krebs. "Sie haben nichts getan, um die Krebszellen einzudämmen, die in Ihrem Land wuchsen, Sie haben nicht gehandelt", warf er Albanese vor. "Sie haben die Krankheit sich ausbreiten lassen – und das Ergebnis sind die schrecklichen Angriffe auf Juden, die wir heute gesehen haben."

Netanjahu lobte dagegen das Handeln eines Passanten, der einen der Schützen entwaffnete, "wie sich herausstellte, eines mutigen muslimischen Mannes". Er rief Australien zum Durchgreifen gegen Antisemitismus auf. Israel erwarte dies von jeder Regierung im Westen. "Denn die Krankheit breitet sich aus, und sie wird auch Sie erfassen."

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+++ Update 16:45 Uhr +++

Ministerpräsident Günther verurteilt Anschlag

Schleswig-Holsteins Regierungschef Daniel Günther hat den tödlichen Angriff in Sydney als feigen Terroranschlag auf Jüdinnen und Juden verurteilt. Er sei fassungslos und tief traurig, sagte der CDU-Politiker. "Chanukka ist ein Fest der Freude, des Lichts und der Liebe. Heute ist der erste Tag dieses Festes, und er ist zu einem Tag der Trauer für Jüdinnen und Juden auf der ganzen Welt geworden."

"Mit jedem Mord und jedem Anschlag auf ein Fest des Lebens und der Hoffnung wird das Verbrechen, das Menschen einander antun, größer. Wir dürfen das niemals hinnehmen", betonte Günther weiter. Antisemitismus sei eine der "ältesten und gefährlichsten Krankheiten der Welt" und müsse entschlossen bekämpft werden. Die Solidarität gelte den jüdischen Gemeinden in Australien, in Deutschland und überall auf der Welt, sagte Günther.

+++ Update 14:05 Uhr +++

UN-Chef Guterres "entsetzt"

UN-Generalsekretär António Guterres hat sich entsetzt über den tödlichen Anschlag in Sydney gezeigt. Er verurteile diese "abscheuliche Attacke", teilte der UN-Chef über die Online-Plattform X mit. "Mein Herz ist bei der jüdischen Gemeinschaft auf der ganzen Welt an diesem ersten Tag von Chanukka, ein Fest, das das Wunder des Friedens und das Licht, das die Dunkelheit besiegt, feiert."

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+++ Update 13:50 Uhr +++

Terroranschlag auf jüdisches Fest in Sydney - Zwölf Tote

Bei einem Terroranschlag auf ein jüdisches Fest in der australischen Metropole Sydney haben Angreifer offiziellen Angaben zufolge zwölf Menschen getötet. Der Anschlag am ersten Tag des Chanukka-Festes habe sich gegen die jüdische Gemeinschaft gerichtet, sagte der Regierungschef der Region New South Wales, Chris Minns. Er zeigte sich angesichts der Tat schockiert.

Nach Polizeiangaben wurden 29 Menschen in Krankenhäuser gebracht, unter ihnen zwei Polizisten.

Merz: "Diesem Antisemitismus müssen wir Einhalt gebieten"

Kanzler Friedrich Merz sprach von einem "antisemitischen Anschlag", der ihn fassungslos zurücklasse. "Meine Gedanken sind bei den Opfern und Angehörigen", schrieb der CDU-Politiker auf X. "Dies ist ein Angriff auf unsere gemeinsamen Werte. Diesem Antisemitismus müssen wir Einhalt gebieten - hier in Deutschland und weltweit."

Ereignet hatte sich der Angriff am beliebten Strand Bondi Beach, wo sich viele Familien zu einer Chanukka-Feier versammelt hatten. Das achttägige Lichterfest begann an diesem Sonntag.

Die Polizei sprach von zwei Angreifern. Sie hätten am Sonntagabend gegen 18.47 Uhr begonnen, auf Familien zu schießen. Einer der Angreifer sei getötet worden. Medienberichten zufolge handelt es sich um Naveed Akram (24), offiziell bestätigt wurde dies jedoch nicht. Ein anderer mutmaßlicher Täter sei in Gewahrsam, teilte die Polizei mit. Er sei verletzt worden und in kritischem Zustand.

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Israels Präsident: "Grausamer Angriff auf Juden"

Australiens Premierminister Anthony Albanese sprach von einem "Terrorakt". "Wir werden an der Seite der jüdischen Gemeinschaft stehen", sagte er bei einer Pressekonferenz. Fragen von Journalisten, ob sein Land genug gegen wachsenden Antisemitismus tue, wies er zurück. Australien nehme das Thema ernst, sagte Albanese. Kurz nach der Tat hatte er in einem X-Post von "schockierenden und erschütternden" Szenen gesprochen.

Minns, der Premier von New South Wales, sagte, der Angriff sei "darauf ausgerichtet gewesen, die jüdische Gemeinschaft zu treffen". Was ein Tag des Friedens und der Freude hätte sein sollen, der in der Gemeinde mit Familie und Unterstützern gefeiert werden sollte, sei "durch diesen schrecklichen und bösartigen Angriff erschüttert" worden, sagte Minns. Dies sei schockierend und schmerzhaft. Viele Regierungschefs wie Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und der britische Premier Keir Starmer äußerten ihr Mitgefühl

Die jüdische Organisation Australian Jewish Association erhob auf X Vorwürfe: "Wie oft haben wir die Regierung gewarnt? Kein einziges Mal hatten wir das Gefühl, dass sie zugehört hat."

Israels Staatspräsident Izchak Herzog forderte Australien zu mehr Schutz der jüdischen Gemeinde auf. "In genau diesen Momenten sind unsere Schwestern und Brüder in Sydney, Australien, von abscheulichen Terroristen angegriffen worden – bei einem äußerst grausamen Angriff auf Juden, die sich versammelt hatten, um am Bondi Beach die erste Chanukka-Kerze zu entzünden."

Herzog sagte weiter: "Wir wiederholen unsere Warnungen immer wieder gegenüber der australischen Regierung, um Maßnahmen einzufordern und gegen die enorme Welle des Antisemitismus zu kämpfen, die die australische Gesellschaft heimsucht."

Seit Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 ist eine weltweite Welle von Antisemitismus zu beobachten, darunter Angriffe auf Juden und Synagogen, bei der Israel-Kritik teils in Hass gegen Juden umschlägt.

Der Angriff und ein mutiger Held

Videos in den sozialen Medien zeigen dramatische Szenen am Tatort. Eines zeigt einen Schützen, der von einer nahegelegenen Brücke aus feuert. Zu sehen sind auf den Videos auch Menschen, die in Panik vom Tatort fliehen.

Ein Video zeigt einen Passanten, der während des Anschlags einen der zwei Schützen überrascht und entwaffnet. Zu sehen ist, wie der Mann dem Angreifer zunächst von hinten auf den Rücken springt. Nach einem kurzen Gerangel nimmt er ihm das Gewehr ab. Der mutmaßliche Täter, der zuvor noch mit dem Gewehr geschossen hatte, kann jedoch hinkend entkommen. In australischen Medien wird der Passant als "Held" gefeiert.

Ein anderes im Netz kursierendes Video zeigt Verletzte und mutmaßlich Tote auf einer Wiese liegend. Einige Menschen scheinen behandelt oder wiederbelebt zu werden.

Während der Einsatz am Sonntagabend (Ortszeit) noch lief, meldete die Polizei, dass eine Reihe verdächtiger Gegenstände in der Umgebung von Spezialkräften untersucht werde, eine Sperrzone sei eingerichtet worden.

+++ Update 13:27 Uhr +++

Antisemitismusbeauftragter: Nicht einschüchtern lassen

Nach dem tödlichen Angriff am Bondi Beach in Sydney ruft der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, dazu auf, sich von solchen Taten nicht abschrecken zu lassen. "Wichtig ist, dass wir uns von Terror und Hass nicht einschüchtern lassen – weder an Chanukka noch auf Weihnachtsmärkten", sagte Klein dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

Zugleich mahnte Klein einen entschlossenen Schutz von Jüdinnen und Juden an. "Dass jüdisches Leben und jüdische Festtage immer wieder zum Ziel von Terror werden, ist unerträglich. Weder der Staat noch unsere Gesellschaft dürfen dies und seine Ursache, den Antisemitismus, unwidersprochen hinnehmen", sagte er. Auch in Deutschland bestehe weiterhin eine abstrakt erhebliche Gefährdungslage für jüdische Einrichtungen. Die Sicherheitsbehörden seien aber gut aufgestellt und es gebe derzeit keine konkreten Hinweise auf Anschläge.

+++ Original-Meldung +++

Bei einem Angriff in der australischen Metropole Sydney sind offiziellen Angaben zufolge zwölf Menschen getötet worden - einer von ihnen ein mutmaßlicher Angreifer. Elf Menschen seien nach jetzigem Stand verletzt, teilte die New South Wales Police Force auf X mit. Unter den Verletzten seien zwei Polizeikräfte sowie ein zweiter mutmaßlicher Angreifer, der in kritischem Zustand sei.

Am beliebten Strand Bondi Beach hatten sich der australischen Nachrichtenagentur AAP zufolge Hunderte zum jüdischen Chanukka-Fest versammelt. An diesem Sonntag beginnt das achttägige Lichterfest.

Am Sonntagabend (Ortszeit) hatte der Polizeieinsatz begonnen.


Sydney: Regierungschef spricht von Terror gegen Juden

Bei dem Angriff in der australischen Metropole Sydney handelt es sich offiziellen Angaben zufolge um einen Terrorakt. Der Anschlag habe sich gegen die jüdische Gemeinde gerichtet, sagte der Regierungschef der Region New South Wales, Chris Minns. Mindestens zwölf Menschen und auch einer der Angreifer seien getötet worden.

Was ein Tag des Friedens und der Freude hätte sein sollen, der in der Gemeinde mit Familie und Unterstützern gefeiert werden sollte, sei "durch diesen schrecklichen und bösartigen Angriff erschüttert" worden, sagte Minns. Dies sei schockierend und schmerzhaft.

Israels Präsident: "Grausamer Angriff auf Juden"

Die jüdische Organisation Australian Jewish Association schrieb auf X: "Schüsse bei einer Chanukka-Veranstaltung." Und weiter: "Wir haben so oft davor gewarnt, dass es so kommen würde."

Der israelische Staatspräsident Izchak Herzog sprach von einem "grausamer Angriff auf Juden". "Wir wiederholen unsere Warnungen immer wieder gegenüber der australischen Regierung, um Maßnahmen einzufordern und gegen die enorme Welle des Antisemitismus zu kämpfen, die die australische Gesellschaft heimsucht."

Die Polizei sprach von zwei Angreifern. Zuvor hatten die Ermittler gemeldet, zwei Personen befänden sich in Gewahrsam.

Zudem meldete die Polizei, dass eine Reihe verdächtiger Gegenstände in der Umgebung von Spezialkräften untersucht werde, eine Sperrzone sei eingerichtet worden. Die Polizei warnte die Bevölkerung dringend davor, sich in der Nähe aufzuhalten und sprach von einem laufenden Polizeieinsatz.

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"Vereint gegen Hass": Terror in Sydney schockiert EU-Spitzen

Spitzenvertreter der EU haben sich entsetzt über die Ereignisse am Strand Bondi Beach in der australischen Metropole Sydney gezeigt. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen schrieb in sozialen Netzwerken, sie sei schockiert über den Angriff und sende ihr Mitgefühl an die Familien und Angehörigen der Opfer. Europa stehe an der Seite Australiens und der jüdischen Gemeinschaften überall. "Wir sind vereint gegen Gewalt, Antisemitismus und Hass", betonte sie.

Ähnlich äußerte sich auch EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola und die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas. Kallas erklärte: "Dieser abscheuliche Akt der Gewalt gegen die jüdische Gemeinschaft muss aufs Schärfste verurteilt werden." Metsola schrieb zu einem Bild von einem Leuchter für das jüdische Lichterfest Chanukka: "Dieses Licht wird nicht erlöschen."

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Bildungsministerin Karin Prien und Außenminister Johann Wadephul (beide CDU) haben bestürzt auf den Angriff in Australien mit vielen Toten reagiert. Wadephul schrieb auf X, er sei zutiefst erschüttert über den Terroranschlag, einem "Akt des Hasses, der sich am ersten Tag von Chanukka gegen alle Jüdinnen und Juden weltweit richtet". Seine Gedanken seien bei den Familien der Ermordeten, den Verletzten und der jüdischen Gemeinde.

Prien, die selbst jüdische Wurzeln hat, schrieb auf X: "Trauer und Verzweiflung über die aufgehende Saat des antisemitischen Hasses, der unschuldige, arglose Menschen beim Chanukka-Feiern trifft."

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