Glimpflicher Ausgang
Reisebus-Unglück in Schweden: Deutsche Austauschstudenten an Bord
Veröffentlicht:
von dpaDer Bus kippte in der Nähe von Vilhelmina im Norden von Schweden von einer Schnellstraße.
Bild: Erik Abel/TT News Agency/AP
Auf verschneiter Straße ist ein Bus mit fast sechzig Passagier:innen nahe dem schwedischen Ort Vilhelmina umgekippt. Lebensbedrohliche Verletzungen hat niemand erlitten.
Eine Gruppe Austauschstudent:innen ist in Schweden mit ihrem Reisebus verunglückt. Auf ihrem Weg aus Norwegen ins finnische Lappland kam ihr Bus in der Nähe des schwedischen Ortes Vilhelmina von der verschneiten Europastraße 45 ab und kippte auf die Seite.
An Bord befanden sich nach Angaben der Technisch-Naturwissenschaftlichen Universität Norwegens (NTNU) insgesamt 57 Menschen, darunter 53 Austauschstudierende aus verschiedenen europäischen Ländern. Die größte Gruppe davon stammte demnach aus Deutschland. Der Großteil der Businsassen zog sich vor allem leichtere Verletzungen zu. In Lebensgefahr schwebte niemand.
Wie viele der Erasmus-Student:innen Deutsche waren, blieb am Montag (24. November) zunächst weiterhin offen. Das Auswärtige Amt in Berlin teilte auf Anfrage mit, es kenne den Fall und stehe mit den örtlichen Behörden in Kontakt.
Vilhelmina liegt etwa 600 Kilometer nördlich von Stockholm in der schwedischen Provinz Västerbotten. Der Bus hatte sich dort zum Unglückszeitpunkt am Samstagmorgen (22. November) gerade auf seinem Weg aus dem norwegischen Trondheim Richtung Finnland befunden. Die Region im hohen Norden Europas ist in dieser Jahreszeit vor allem wegen ihrer verschneiten Landschaften und Wälder sowie auch der Möglichkeit beliebt, bei klarem Himmel Nordlichter sehen zu können.
Glimpflicher Ausgang
Die Studierenden kamen überwiegend mit dem Schrecken und leichteren Verletzungen davon. Eine Sprecherin der schwedischen Region Västerbotten sagte der Deutschen Presse-Agentur (dpa), acht mittel- bis schwerverletzte Personen müssten aktuell noch in örtlichen Krankenhäusern versorgt werden. Keine der Verletzungen sei lebensbedrohlich.
Zunächst habe man insgesamt 56 Personen versorgen müssen, sagte die Sprecherin. Die Krankenhäuser in der Region seien in die höchste Einsatzbereitschaft gegangen. Zwei Patient:innen habe man zudem per Hubschrauber in nahe gelegene Kliniken fliegen müssen.
Im Laufe des Sonntags konnten dann die meisten der Verletzten aus den Krankenhäusern entlassen werden. Viele der Studierenden konnten bereits nach Trondheim zurückgebracht werden. Die NTNU bot ihnen psychologische Unterstützung an. "Wir sind in erster Linie erleichtert, dass niemand bei dem Unfall ums Leben gekommen ist", erklärte Audun Grøm, der Leiter der Abteilung Bildungsqualität der Universität.
Viel Schnee, rutschige Straßen
Die Unfallursache ist laut Polizei bislang ungeklärt. Bilder und Videoaufnahmen zeigten jedoch einen stark verschneiten Unfallort. Eine Reporterin des schwedischen Rundfunks sagte, es habe viel geschneit in der Region und die Straßen seien rutschig gewesen. "Es muss schwierig gewesen sein, bei diesem Wetter zu fahren."
Das Erasmus-Netzwerk der norwegischen Universität hatte für die Reise zwei Busse eines finnischen Unternehmens gechartert. Der nicht verunglückte zweite Bus fuhr nach NTNU-Angaben wie geplant weiter nach Finnland.
Tödlicher Busunfall in Stockholm
Schweden hatte erst vor anderthalb Wochen einen schweren Busunfall erlebt, allerdings einen mit deutlich schlimmeren Folgen: Im Zentrum der Hauptstadt Stockholm war ein außer Dienst befindlicher Linienbus in eine Haltestelle gefahren. Drei Frauen im Alter von rund 55 bis 65 Jahren waren bei dem Unglück ums Leben gekommen, mehrere weitere Menschen wurden teils schwer verletzt.
Die genaue Ursache des schweren Unglücks in der Nähe der Königlich-Technischen Hochschule KTH im Norden Stockholms ist bislang unklar. Die Polizei ermittelt wegen fahrlässiger Tötung, geht aber nicht davon aus, dass der Busfahrer absichtlich in die Haltestelle gefahren ist.
:newstime verpasst? Hier aktuelle Folge ansehen
Mehr entdecken

Politische Krise
Während Kambodscha-Konflikt: Thailand löst Repräsentantenhaus auf

Schicksalsfrage für Europa
Norbert Röttgen bei Illner über US-Strategie: "Mit Russland verbunden"

Verhandlungen zum russischen Angriffskrieg
Kompromiss "freie Wirtschaftszone": Selenskyj gibt sich skeptisch

Ex-Generalsekretär der SPD
Kühnert bei Lanz über seinen Rücktritt: "Persönlich in einer Sackgasse"

Umstrittenes Gesetz
Klage eingereicht: Reddit geht gegen Social-Media-Verbot in Australien vor

Künstliche Intelligenz
Milliarden-Deal: Disney-Charaktere kommen zu ChatGPT
