Neuausrichtung nach Bundestags-Aus
Parteichef Dürr bei Lanz: FDP will Partei der "radikalen Mitte" werden
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von Max StrumbergerChristian Dürr, Bundesvorsitzender der FDP, spricht in der Stadthalle bei der Listenaufstellung der FDP Rheinland-Pfalz für die Landtagswahl 2026.
Bild: Uwe Anspach/dpa
Nach dem enttäuschenden Ergebnis bei der Bundestagswahl will die FDP mit einem klaren Kurs die "radikale Mitte" erreichen. Parteichef Christian Dürr betont, dass Mut zu Risiko und der Abbau von Bürokratie entscheidend seien, um das Vertrauen der Wähler zurückzugewinnen.
Das Wichtigste in Kürze
Die FDP plant einen Neuanfang.
Mit einer klaren Positionierung in der "radikalen Mitte" will Parteichef Christian Dürr verlorenes Vertrauen zurückgewinnen.
Bürokratieabbau und mutige Reformen stehen dabei im Fokus
FDP-Chef Christian Dürr nutzte seinen Auftritt bei Markus Lanz, um die neue Ausrichtung seiner Partei zu skizzieren. Die FDP wolle sich klarer positionieren und die sogenannte "radikale Mitte" erreichen. Ziel sei es, das Vertrauen der Wählerschaft zurückzugewinnen und die Sorgen der Menschen ernst zu nehmen. Trotz des enttäuschenden Abschneidens bei der Bundestagswahl zeigte sich Dürr unbeeindruckt: "Phantomschmerz hat man nicht, dafür habe ich auch zu viel zu tun aktuell, aber klar, man ist motiviert." Seine Botschaft war deutlich: Die FDP will mutiger auftreten und sich den großen Herausforderungen stellen.
Dürr betonte, dass die Politik mehr Risikobereitschaft brauche, um das Land voranzubringen. Bürokratie und Überregulierung seien zentrale Probleme, die angegangen werden müssten. "Die Menschen sind maximal genervt, dass sich nichts ändert!", erklärte er mit Nachdruck. Für ihn sei dies ein klarer Auftrag, die Anliegen der Bürger in den Fokus zu rücken. Trotz der Rückschläge bei der Wahl sieht Dürr darin keinen Grund zur Resignation, sondern vielmehr eine Chance für einen Neuanfang: "Für mich ist das Tatendrang, und ich habe Lust dazu."
Moderator Markus Lanz ließ jedoch nicht locker und hinterfragte Dürrs Engagement kritisch. "Aber machen Sie das hauptberuflich, was Sie da gerade tun?", fragte er spitz. Dürr antwortete gelassen: "Ich mache das im Hauptamt jetzt, ja." Doch Lanz zeigte sich unzufrieden und bohrte weiter: "Im Hauptamt oder hauptberuflich?" Dürr stellte klar: "Ich habe keinen anderen Job nebenbei. (…) Und für mich ist das eine Aufgabe, die mir Freude macht."
Markus Lanz bleibt skeptisch
Dürr schilderte eindringlich seine Begegnungen mit Bürgern, die ihm von ihren alltäglichen Problemen berichten. "Das, was ich jetzt erlebe, sind halt Menschen, die sehr reale Sorgen um ihren Job haben", erklärte er. Doch Lanz zeigte sich irritiert: "Ernsthaft? Aber dafür muss man erst rausfliegen, um das zu merken? Das hatten Sie doch bei der Ampel auch schon!" Dürr konterte genervt: "Die Situation ist heute eine andere." Lanz reagierte erneut unbeeindruckt.
Zum Abschluss betonte Dürr den neuen Kurs der FDP: "Ausdrücklich nicht rechts oder links." Es gehe nicht darum, sich von anderen Parteien abzugrenzen, sondern die Mitte der Gesellschaft zu erreichen. "Es geht mir dabei nicht um eine politische Einordnung nach dem Motto Distanz zu anderen, sondern um die Mitte der Gesellschaft", erklärte er. Mit dieser Positionierung will die FDP verlorenes Vertrauen zurückgewinnen und sich als Stimme für pragmatische Lösungen etablieren.
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