Bürgerentscheid
München stimmt mit deutlichem Ja für Olympia
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von dpa26.10.2025, Bayern, München: Sideris Tasiadis (Kanute, l) und Hilde Gerg, ehemalige Skiläuferin, stehen vor der Bekanntgabe der ersten Hochrechnungen zum Ergebnis des Bürgerentscheids zur Olympia-Bewerbung im Haus des Sports.
Bild: Karl-Josef Hildenbrand/dpa
Beim Bürgerentscheid in München hat die Mehrheit für eine Bewerbung der bayerischen Landeshauptstadt um die Olympischen Sommerspiele und die Paralympischen Spiele im Jahr 2036, 2040 oder 2044 votiert.
Mit großer Enttäuschung haben die Kritiker der Münchner Olympia-Bewerbung auf die Verkündung der ersten Zahlen zum Abstimmungsergebnis reagiert. "Das Ergebnis zeigt, dass die Mehrheit der Münchnerinnen und Münchner eine Bewerbung möchte. Das ist eine demokratische Entscheidung, die wir respektieren", sagte der wohl prominenteste Gegner, der Grünen-Politiker und Landtagsvizepräsident Ludwig Hartmann, der Deutschen Presse-Agentur in München.
Die letzten Wochen seien ein David-gegen-Goliath-Kampf gegen die finanziell starke Pro-Kampagne der Stadt gewesen, betonte Hartmann. "Gleichzeitig bleibt die Kritik an den Kosten, der Nachhaltigkeit und der Transparenz weiterhin relevant. Wir werden genau beobachten, ob die Versprechen aus der Bewerbung ernst genommen werden und das Vorhaben nicht nur ein Prestigeprojekt für die Stadt wird, sondern fair und nachhaltig für alle umgesetzt wird."
Reiter verkündete Ergebnis: Mehr als 60 Prozent für Olympia
Wenige Minuten zuvor hatte Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) mitgeteilt, dass die Mehrheit der Münchner:innen Ja zu Olympia gesagt habe. Bei der Bürgerbefragung stimmten demnach deutlich über 60 Prozent für eine Bewerbung der bayerischen Landeshauptstadt um Sommerspiele und Paralympische Spiele im Jahr 2036, 2040 oder 2044. "Das ist ein guter Tag für München", sagte Reiter. Der Chef des bayerischen Landessportverbandes, Jörg Ammon, sprach von einem "Traumergebnis".
Ob es tatsächlich zu zweiten Olympischen Spielen in München nach 1972 kommt, bleibt offen. Die Befürworter:innen wollten mit einem möglichst guten Ergebnis ein Signal auch an die anderen deutschen Interessenten Berlin, Hamburg und die Region Rhein-Ruhr senden. Die Rechnung lautete: je höher die Zustimmung, desto größer Münchens Chancen im internen Wettstreit. "Ich bin sehr gespannt auf die Reaktionen aus den Mitbewerberstädten", sagte Reiter.
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