Missionen im All gefährdet?

NASA verliert Kontakt: Mars-Sonde "Maven" nach mysteriöser Rotation verschollen

Aktualisiert:

von Michael Reimers

Marsraumsonde Maven der US-Raumfahrtbehörde NASA.

Bild: NASA


Die US-Weltraumbehörde NASA hat den Kontakt zu ihrem Orbiter verloren. Daten deuten auf eine veränderte Umlaufbahn hin. Nun bangt man auch um die Rover auf dem Mars.

Die US-Weltraumbehörde NASA steht vor einem Rätsel: Seit dem 6. Dezember 2025 fehlt von der Raumsonde "Maven" jede Spur. Das Raumschiff, das bereits seit 2014 den Mars umkreist, um dessen Atmosphäre zu erforschen, ist nach einer Umrundung hinter dem Planeten nicht wie erwartet wieder aufgetaucht. Trotz intensiver Bemühungen des Missionsteams und des "Deep Space Networks" konnte bisher kein erneuter Kontakt hergestellt werden.

Erste Analysen von Tracking-Daten liefern ein beunruhigendes Bild der Ereignisse. Die letzten empfangenen Signale deuten darauf hin, dass "Maven" in einer völlig unerwarteten Weise rotierte, als sie hinter dem Mars hervorstieß.

Zudem gibt es Hinweise darauf, dass sich die Flugbahn der Sonde verändert haben könnte, was die Suche nach dem genauen Standort im All erschwert, wie es in einer Mitteilung der NASA heißt.

Spur der Mars-Sonde verliert sich nach einer Umrundung

Nachdem seit dem 4. Dezember keine Telemetriedaten mehr eingegangen waren, konnte das Team lediglich ein kurzes Fragment von Tracking-Daten vom 6. Dezember bergen. Diese zeigten auf, dass das Signal abriss, kurz nachdem das Raumschiff hinter der Rückseite des Mars wieder sichtbar wurde. Besonders besorgniserregend sind dabei Hinweise auf technische Unregelmäßigkeiten: "Das Team analysiert weiterhin die Tracking-Daten, um die wahrscheinlichsten Szenarien zu verstehen, die zum Signalverlust geführt haben", heißt es offiziell von der Weltraumbehörde.

Neben dem Verlust wissenschaftlicher Daten hat das Verschwinden direkte Auswirkungen auf die Rover "Curiosity" und "Perseverance". "Maven" diente als eine von vier entscheidenden Relais-Stationen für die Kommunikation mit der Erde. Ohne die Sonde muss der Datenverkehr nun über die verbleibenden Orbiter umgeleitet werden, was die tägliche Planung der Oberflächenmissionen beeinflusst.


Trotz der Ungewissheit versucht die NASA, den Betrieb auf der Marsoberfläche stabil zu halten. Ein Sprecher erklärte laut "Bild"-Zeitung: "Für die nächsten zwei Wochen der geplanten Oberflächenoperationen planen wir zusätzliche Überflüge der verbleibenden Orbiter, und die Teams von 'Perseverance' und 'Curiosity' haben ihre täglichen Planungsaktivitäten angepasst, um ihre wissenschaftlichen Missionen fortzusetzen."


Verwendete Quellen:

NASA: "MAVEN (Mars Atmosphere and Volatile Evolution)"

Bild: "Mars-Sonde Maven ist plötzlich verschwunden"

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