Schädlingsbekämpfer im Gespräch

Istanbul-Tragödie: Experte warnt vor extrem gefährlichem Pestizid

Veröffentlicht:

von Emre Bölükbasi

:newstime

Tragödie in Istanbul: Chemikalien schuld

Videoclip • 01:46 Min • Ab 12


Die Vergiftung einer deutschen Familie in Istanbul wirft immer mehr Fragen auf. Ein Fachmann kritisiert nun den mutmaßlichen Umgang mit einem Hochrisiko-Pestizid scharf.

Nach dem mutmaßlichen Vergiftungstod einer vierköpfigen Familie in einem Istanbuler Hotel warnt Schädlingsbekämpfer Marcus Römer im exklusiven :newstime-Interview eindringlich vor dem dort offenbar verwendeten Mittel.

"Soweit wir aktuell wissen, wurde Aluminiumphosphid eingesetzt", sagte Römer. Das Präparat werde in Deutschland nur im Vorratsschutz genutzt und entwickle bei Feuchtigkeit "das hochtoxische Gas Phosphorwasserstoff".

Römer, dessen Unternehmen zu den wenigen in Deutschland gehört, die mit diesem Mittel überhaupt arbeiten dürfen, hält den mutmaßlichen Einsatz im Hotel für völlig unverantwortlich. Das Vorgehen sei "weit weg von jeder Art von fachlicher Praxis", erklärte er. Gerade weil es sich um ein extrem giftiges Gas handle, sei der Einsatz "in solchen Wohnbedingungen oder in solchen Hotelzimmern absolut ausgeschlossen".

Die aus Hamburg stammende, deutsch-türkische Familie war Anfang November nach Istanbul gereist und innerhalb weniger Tage gestorben. Laut einem vorläufigen Bericht der Gerichtsmedizin spricht vieles für eine chemische Vergiftung – nicht für verdorbene Lebensmittel. Zuvor soll ein Zimmer des Hotels wegen Schädlingsbefalls behandelt worden sein. Zwei weitere Gäste erlitten ebenfalls Vergiftungserscheinungen, das Hotel wurde evakuiert und versiegelt, mehrere Personen festgenommen.

Dieser Beitrag wurde mit Unterstützung von Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redaktion sorgfältig geprüft.


Verwendete Quellen:

Nachrichtenagentur dpa

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