Geständnis abgelegt
Femizid in Graz: Influencerin Stefanie P. von Ex-Freund getötet
Veröffentlicht:
von Benedikt RammerIn Graz muss sich ein Mann wegen Mordes an seiner Ex-Freundin vor Gericht verantworten.
Bild: IMAGO/Daniel Scharinger
Stefanie P., eine Influencerin aus Graz, wurde von ihrem Ex-Freund ermordet. Die Polizei fand ihre Leiche in Slowenien. Der Fall wirft erneut ein erschreckendes Licht auf die Gewalt gegen Frauen in Österreich.
Das Wichtigste in Kürze
Stefanie P., eine Influencerin aus Graz, wurde von ihrem Ex-Freund ermordet.
Der Täter versteckte die Leiche in einem Koffer in Slowenien und gestand die Tat nun.
Österreich verzeichnet einen Femizid etwa alle drei Wochen – ein alarmierender Spitzenwert im EU-Vergleich.
Die österreichische Influencerin Stefanie P. aus Graz ist tot. Ihr Ex-Freund hat gestanden, die 31-Jährige ermordet zu haben. Wie die Polizei bei Pressekonferenz bekanntgab, brachte der Mann die Leiche in einem Koffer nach Slowenien und versteckte sie dort in einem Waldstück. Der Fall sorgt seit Tagen für Aufsehen und lenkt den Fokus erneut auf die erschreckende Häufigkeit von Gewalt gegen Frauen in Österreich.
Laut den Ermittler:innen war Stefanie P. zuletzt am vorigen Wochenende in einem Grazer Nachtklub gesehen worden. Danach verschwand sie spurlos. In ihrer Wohnung entdeckten die Ermittler Blutspuren, die schnell zu ihrem Ex-Partner führten. Zeugenberichte und Handydaten brachten ihn ins Visier der Polizei. Eine Nachbarin hatte den Mann gesehen, wie er "mit einer Plane oder einem Teppich auf der Schulter" aus der Wohnung kam. Der Verdächtige wurde schließlich in Slowenien festgenommen, nachdem er sein Auto angezündet hatte, offenbar um Spuren zu verwischen.
Geständnis und Untersuchungshaft nach Mord an Stefanie P.
Mit den Beweisen konfrontiert, gestand der Mann die Tat und gab den Ermittler:innen den Fundort der Leiche preis. Aktuell befindet er sich in einer Justizanstalt in Graz. Der Stiefvater und Bruder des Täters standen ebenfalls unter Verdacht, bei der Vertuschung geholfen zu haben, wurden jedoch aus der Untersuchungshaft entlassen. Die genauen Umstände und die Todesursache sollen durch eine Obduktion geklärt werden.
Stefanie P. war als Influencerin aktiv und hatte rund 45.000 Follower:innen auf Instagram, wo sie vor allem Kosmetiktipps gab. Ihr Profil wurde mittlerweile gesperrt.
Immer mehr Gewalt gegen Frauen in Österreich
Der Mord an Stefanie P. ist ein weiterer Fall von Femizid in Österreich – ein trauriges Phänomen, das Frauenrechtler:innen und Aktivist:innen seit Jahren anprangern. Laut Angaben des österreichischen Vizekanzlers Andreas Babler (SPÖ) starben allein in diesem Jahr 17 Frauen durch häusliche oder partnerschaftliche Gewalt – statistisch gesehen ein Femizid alle drei Wochen. Babler betonte: "Dass das eigene Zuhause für Frauen oft genau der Ort ist, an dem sie Angst haben müssen – das dürfen wir niemals hinnehmen."
Österreich steht im EU-Vergleich an der Spitze tödlicher Gewalt gegen Frauen. Die Regierung kündigte erst kürzlich verstärkte Maßnahmen zur Bekämpfung von Gewalt an Frauen an. Dennoch zeigt dieser Fall, wie dringend weitere Schritte erforderlich sind, um Frauen vor häuslicher Gewalt und Femiziden zu schützen.
Verwendete Quellen:
on.orf.at: "Pressekonferenz: Hintergründe zum Tod von vermisster Influencerin"
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