Mit Kürbis und Co.
Es wird wieder gruselig: Warum am 31. Oktober Halloween gefeiert wird
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von Joachim VonderthannAm 31. Oktober wird wieder Halloween gefeiert. Was hat es mit dem Gruselfest und den fürchterlich grinsenden Kürbisköpfen auf sich?
Bild: Laurent Gillieron/KEYSTONE/dpa
Ein Fest voller Grusel, Süßigkeiten und Kostüme - das ist Halloween heute. Was sind die Ursprünge des beliebten Events?
Das Wichtigste in Kürze
Halloween geht auf das keltische Fest "Samhain" zurück, das die Erntezeit und den Beginn des Winters markierte.
Irische Einwanderer brachten Halloween im 19. Jahrhundert in die USA, wo es sich zum Party-Event entwickelte.
In Deutschland erfreut sich Halloween wachsender Beliebtheit, stößt aber auch auf Kritik.
Bald ist es wieder so weit: Am 31. Oktober wird wieder "(All) Hallows' Eve(ning)", besser bekannt als Halloween, gefeiert. Mit dem Spruch "Süßes oder Saures!" gehen dann wieder zahlreiche Kinder als Hexen, Gespenster oder Monster verkleidet von Wohnung zu Wohnung und wollen Süßigkeiten sammeln. Und wehe, sie gehen leer aus: Dann droht eben Saures, also fiese Streiche.
Doch auch Erwachsene lassen sich den Spaß nicht entgehen und feiern ausgelassen bei Grusel-Partys mit Mottos wie "Dance of the Dead" oder "Beiß-Mich-Party". Halloween ist längst ein fester Bestandteil vieler Kulturen geworden – doch woher stammt dieses Fest eigentlich?
Ursprünglich kommt Halloween aus Irland und geht auf das keltische Fest "Samhain" zurück, wie der NDR berichtet. In der vorchristlichen Zeit feierten die Kelten damit am 31. Oktober das Ende der Erntezeit, den Beginn des Winters und den Start ins neue Jahr. Der Mythologie nach öffnete sich an Samhain die Grenze zwischen der Welt der Lebenden und der Toten. Man glaubte, dass die Seelen Verstorbener in dieser Nacht auf die Erde zurückkehren würden, um die Lebenden heimzusuchen. Um sich vor den bösen Geistern zu schützen, verkleideten sich die Menschen in furchterregenden Kostümen und zogen durch die Straßen, während große Feuer die schlechten Wesen vertreiben sollten.
Diese Traditionen hat Halloween
Mit der Christianisierung änderte sich laut NDR auch der Name des Festes: Im 9. Jahrhundert wurde es von der Kirche in "All Hallows’ Eve" umbenannt – den Vorabend von Allerheiligen, das am 1. November gefeiert wird. Parallel dazu entwickelte sich in einigen christlichen Regionen der Reformationstag, der an Martin Luther erinnert, der am 31. Oktober 1517 seine berühmten 95 Thesen veröffentlichte. Heute ist der Reformationstag in norddeutschen Bundesländern ein gesetzlicher Feiertag - und zwar in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Bremen und Niedersachsen.
Die Verbreitung von Halloween in den USA ist irischen Einwanderer:innen zu verdanken, die ihre Traditionen im 19. Jahrhundert mitbrachten. Dort entwickelte sich das Fest weiter und erhielt seinen typischen amerikanischen Charakter mit Gruseldekorationen, Friedhofs-Romantik und kreativen Kostümen. Halloween hat in den Vereinigten Staaten inzwischen einen ähnlichen Stellenwert wie Karneval in Deutschland.
In den USA wird das Gruselfest zum Mega-Event
Die moderne Variante von Halloween, wie sie aus den USA bekannt ist, hat mittlerweile auch in Deutschland eine feste Fangemeinde gefunden. Jedes Jahr schmücken Menschen ihre Häuser mit Kürbissen, Spinnenweben und gruseligen Figuren. Der Brauch des Kürbisschnitzens hat ebenfalls irische Wurzeln und geht auf die Legende von "Jack O’Lantern" zurück: Ein Bösewicht namens Jack wurde weder in den Himmel noch in die Hölle gelassen und wandert seither mit einer leuchtenden Rübenlaterne durch die Dunkelheit.
Kirchen sehen Halloween weiter kritisch
Der Handel hat längst den kommerziellen Wert des Festes entdeckt: Von Kostümen über Gummi-Spinnen bis hin zu Partydekorationen – Halloween ist auch ein lukratives Geschäft geworden. Gleichzeitig wird das Fest immer wieder kritisch hinterfragt - besonders von den Kirchen. Protestanten sehen ihr Gedenken an die Reformation der Kirche durch Luther in Gefahr. Katholiken fürchten, die Spaßkultur zerstöre ihr Totengedenken an Allerheiligen und Allerseelen.
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Verwendete Quellen:
NDR: "Halloween: Was ist der Ursprung des Gruselfests am 31. Oktober?"
Nachrichtenagentur dpa
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