Rheinland-Pfalz

Erdbeben lässt Osteifel spürbar erzittern

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von Michael Reimers

Rheinland-Pfalz, Wassenach: Der Lacher See. Dort ist der Eifel-Vulkanismus noch aktiv.

Bild: Thomas Frey/dpa


Die Vulkaneifel hat ihrem Namen wieder einmal alle Ehre erwiesen. In der Nacht zum Freitag bebte die Erde in Ochtendung im Landkreis Mayen-Koblenz.

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Nacht zum 301. Oktober hat in der Osteifel die Erde gebebt.

  • Es handelte sich um das stärkste Beben in der Region seit 2023.

  • Unter dem Laacher See waren zuletzt Dutzende kleine Erdbeben gemessen worden.

In der Osteifel hat sich in der Nacht zum Freitag (31. Oktober) gegen 1:55 Uhr ein Erdbeben ereignet. Wie der Bonner "General-Anzeiger" unter Berufung auf das Landesamt für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz (LGB) meldet, hatte das Beben eine Stärke von 2,7 auf der Richterskala. Das Epizentrum lag bei Ochtendung in einer Tiefe von etwa 10.000 Metern. Dem Portal "Erdbebennews" zufolge war es das stärkste Erdbeben in der Osteifel seit April 2023.

Ein "durchdringendes Grollen, als ob etwas vorbeirollt", ein "minimales Vibrieren" oder auch eine "kurze Erschütterung im Haus": So schilderten Anwohner:innen etwa aus Plaidt, Andernach, Neuwied bis Koblenz dem Portal ihre Wahrnehmungen. Treppen hätten geknarzt, Schranktüren gerappelt und die Dekoration habe gewackelt. Bis zu 252.000 Menschen könnten das Beben gespürt haben.

Eifel: 92 kleine Erdbeben innerhalb von zwölf Stunden

Des Beben sei "auf eine Phase erhöhter Mikrobebenaktivität im Bereich des Vulkansystems Laacher See" gefolgt, heißt es weiter. In dieser Gegend habe es in den vergangenen Wochen "mehrere magmatische Erdbeben in großer Tiefe" gegeben, sogenannte Deep Low Frequency Erdbeben (DLF-Erdbeben). Die Kombination der Ereignisse deute auf aktive Prozesse in der Tiefe hin. Automatische Messungen belegen, dass sich unterhalb des Vulkangebiets in rund zwölf Stunden mindestens 92 kleine Erdbeben ereignen.

Kein unmittelbar bevorstehender Vulkanausbruch

Grund für solche DLF-Erdbeben ist dem Zeitungsbericht zufolge die Bewegung von Flüssigkeiten oder geschmolzenem Gestein in der Tiefe des magmatischen Systems unter dem Laacher See. Sie seien in der Eifel erstmals 2013 nachgewiesen worden und gelten als wichtiger Hinweis auf aktive magmatische Prozesse, heißt es beim Erdbeben-Portal. Solche Vorgänge seien kein Anzeichen für einen unmittelbar bevorstehenden Vulkanausbruch, sondern natürliche Reaktionen der oberen Kruste auf tieferliegende Prozesse.


Verwendete Quellen:

ga.de: "Stärkstes Beben seit 2023: Erdbeben in der Eifel reißt Menschen aus dem Schlaf"

erdbebennews.de: "Leichtes Erdbeben (M2.7) in der Osteifel"

lgb-rlp.de: "Aktuelle Erdbebenereignisse in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und bis 1000 km Entfernung"

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