Todesfall in Bayern
Bornavirus: Wie können sich Menschen mit dem tödlichen Virus infizieren?
Veröffentlicht:
von Benedikt RammerOb Igel das Bornavirus auf Menschen übertragen kann, ist derzeit noch unklar.
Bild: Armin Weigel/dpa
Ein Mann in Pfaffenhofen ist nach einer Infektion mit dem Bornavirus gestorben. Das Virus wird hauptsächlich durch Feldspitzmäuse übertragen und kann eine tödliche Hirnhautentzündung auslösen.
Das Wichtigste in Kürze
Das Bornavirus löst eine tödliche Hirnhautentzündung aus und wird durch Feldspitzmäuse übertragen.
Eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung des Virus ist nicht bekannt.
Schutzmaßnahmen umfassen das Vermeiden des Kontakts mit toten Tieren und den Schutz bei der Bekämpfung eines Mäusebefalls.
In Pfaffenhofen, Oberbayern, hat eine Infektion mit dem Bornavirus tragische Folgen gehabt. Zwei Männer erkrankten, wobei einer von ihnen verstarb. Die Erkrankung, die durch das Bornavirus ausgelöst wird, ist bekannt für ihren schweren Verlauf: Eine zu 90 Prozent tödlich verlaufende Hirnhautentzündung. Übertragen wird das Virus hauptsächlich durch Feldspitzmäuse, doch im aktuellen Fall könnten auch Igel-Ausscheidungen eine Rolle gespielt haben. Das Friedrich-Loeffler-Institut berichtet, dass das Virus bereits in Schafen, Pferden und Igeln nachgewiesen wurde.
Symptome und Verlauf der Erkrankung
Eine Übertragung auf den Menschen ist äußerst selten. Zuletzt wurden laut dem Friedrich-Loeffler-Institut im September 2024 Igel-Infektionen in Bayern gemeldet. Die Übertragung erfolgt über die Ausscheidungen der Tiere, wie Kot, Speichel und Urin. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist bislang nicht bekannt.
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Über den genauen Verlauf der Krankheit ist wenig bekannt. Die Inkubationszeit, also die Zeit zwischen Ansteckung und Ausbruch der Erkrankung, wird auf drei bis vier Monate geschätzt. In dieser Phase fühlen sich die betroffenen Personen gesund. Anschließend treten typische Symptome einer fieberhaften Erkrankung auf: Kopfschmerzen und Unwohlsein. Es folgen neurologische Symptome wie Wesensveränderungen, etwa Reizbarkeit und Rückzug. Das Denken und Handeln verlangsamt sich zunehmend, da das Gehirn geschädigt wird. Dies führt zu Muskelzuckungen, Augenbewegungsstörungen, Koordinationsproblemen, epileptischen Anfällen und letztlich zur Lähmung aller vier Gliedmaßen. Das Endstadium ist ein Koma, das tödlich endet.
Schutzmaßnahmen gegen das Bornavirus
Die Infektion mit dem Bornavirus beim Menschen bleibt selten. Derzeit wird eine mögliche Übertragung durch Igel noch untersucht. Um sich zu schützen, werden folgende Maßnahmen empfohlen: Tote Tiere, insbesondere Mäuse, sollten nicht angefasst werden. Ein Mäusebefall im eigenen Haus sollte bekämpft werden, dabei sind Schutzhandschuhe und Atemschutz unerlässlich.
Das Friedrich-Loeffler-Institut warnt vor den Gefahren des Virus: Eine Infektion mit dem Bornavirus könne schwerwiegende neurologische Schäden verursachen und ende oft tödlich. Der Schutz vor einer Infektion liegt vor allem in der Vorsicht im Umgang mit potenziell infizierten Tieren.
Verwendete Quellen:
Bernhard-Locht-Institut: "Enzephalitiden durch Bornaviren (BoDV-1 und VSBV-1)"
Nachrichtenagentur dpa
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