Führungswechsel beim Ballsaal-Projekt: Trump entlässt Architekten

Erst stärkte Donald Trump ihm den Rücken – nun muss der Architekt für das Großbauprojekt des US-Präsidenten seinen Platz räumen. Grund für das Zerwürfnis war der Appell des bisherigen Architekten James McCrery II an Trump, das Ballsaalvorhaben nicht zu große werden zu lassen.  McCrery soll Trump zu Zurückhaltung geraten haben, da die geplante Erweiterung um rund 83.000 Quadratmeter den historischen Bau des Weißen Hauses in den Schatten stellen könnte, wie die "Washington Post" unter Berufung auf mit der Angelegenheit betraute Personen berichtete.

Die gestalterischen Differenzen sorgten jetzt für die Neubesetzung des Architekten-Postens. Shalom Baranes, ein erfahrener Planer, soll die Leitung des Bauprojekts übernehmen. McCrery soll fortan nur noch in beratender Tätigkeit aktiv sein, wie ein Sprecher des Weißen Hauses mitteilte.

Neuer Architekt soll Trump Pläne umsetzten

Gegenüber der "Washigton Post" bestätigte ein Beamter, dass die Vorstellungen für die Erweiterung zwischen Trump und dem bisherigen Architekten zu weit auseinander gedriftet wären. "Wie bei jedem Gebäude gibt es Gespräche zwischen dem Auftraggeber und dem Architekten“, sagte der anonyme Beamte gegenüber der US-Zeitung.

Zum weiteren Vorgehen des 300 Millionen Dollar schweren Bauprojekts, ein Sprecher des Weißen Hauses in einem Statement: "Während wir nun in die nächste Phase der Entwicklung des Ballsaals im Weißen Haus eintreten, freut sich die Regierung, bekannt geben zu dürfen, dass der hochtalentierte Shalom Baranes dem Expertenteam beigetreten ist, um Präsident Trumps Vision vom Bau des größten Anbaus des Weißen Hauses seit dem Oval Office – dem Ballsaal im Weißen Haus – zu verwirklichen."

Laut der "WP" lehnte McCrery über einen Vertreter jeglichen Interviewanfragen und Statements zu Angelegenheit ab. Bislang hüllt sich der zum Berater degradierte Architekt in Schwiegen.

Trumps Ballsaal soll bis 2029 fertig sien

Die Arbeiten am Ballsaal sollen vor dem Ende von Trumps zweiter Amtszeit im Januar 2029 abgeschlossen sein. Der Republikaner hatte im Sommer mehrmals betont, das neue Gebäude werde das Weiße Haus nicht berühren. Dabei soll der neue Anbau mit viel Gold und Stuck prunkvoll nach den Wünschen des Präsidenten gestaltet werden. Von Seiten der Trump-Administration soll jedoch der US-Steuerzahler "keinen Cent" für die Pläne zahlen müssen. Die Baumaßnahmen werden aus umfangreichen privatwirtschaftlichen Spenden gespeist.

Kritiker:innen sprechen deshalb von Wortbruch. Trumps Sprecherin Karoline Leavitt sagte vor Journalisten, Baupläne änderten sich nun mal. Denkmal- und Bürgerrechtsorganisationen werfen Trump außerdem vor, ohne angemessene Genehmigungsverfahren in das historische Ensemble einzugreifen. Sie fordern einen Baustopp, bis das Projekt von den zuständigen Behörden geprüft wurde.