Studie

Vegane Süßigkeiten im Öko-Test-Check: Von 18 Produkten nur zwei mit Bestnote

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von Max Strumberger

Vegane Fruchtgummis erfreuen sich wachsender Beliebtheit – doch wie gesund und nachhaltig sind sie wirklich? (Symbolbild)

Bild: Federico Gambarini/dpa


Vegane Fruchtgummis versprechen Genuss ohne Tierleid – aber wie gut sind sie wirklich? Öko-Test hat 18 saure Varianten getestet und dabei Inhaltsstoffe, Aromen und Verpackungen genau unter die Lupe genommen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Vegane Fruchtgummis erfreuen sich wachsender Beliebtheit – doch wie gesund und nachhaltig sind sie wirklich?

  • Öko-Test hat 18 saure Varianten geprüft und dabei Licht und Schatten entdeckt.

  • Von Bestnoten bis zu kritischen Inhaltsstoffen: Die Ergebnisse überraschen.

Die Zeiten, in denen Vegetarier:innen und Veganer:innen auf Fruchtgummis verzichten mussten, sind längst vorbei. Dank innovativer Alternativen wie pflanzlicher Pektine oder Stärke anstelle von tierischer Gelatine gibt es mittlerweile eine Vielzahl veganer Optionen. Doch wie gut sind diese Produkte wirklich? Öko-Test hat 18 vegane, saure Fruchtgummis genauer unter die Lupe genommen und dabei sowohl positive Überraschungen als auch kritische Punkte entdeckt. Während sechs Produkte als empfehlenswert eingestuft wurden – darunter zwei mit Bestnote – gab es auch einige ernüchternde Ergebnisse.

Ein zentraler Kritikpunkt des Tests waren die Inhaltsstoffe. Besonders die Zugabe von Vitaminen in einigen Produkten wurde kritisch bewertet. "Seinen Vitaminbedarf über Fruchtgummis mit hohen Zuckergehalten decken? Lieber nicht", so die klare Aussage der Tester:innen. Auch der Einsatz des synthetischen Farbstoffs Brillantblau FCF sorgte für Bedenken. Dieser steht im Verdacht, pseudoallergische Reaktionen hervorzurufen und zeigte in Tierversuchen ein genotoxisches Potenzial. Die Tester:innen bemängelten, dass natürliche Farbstoffe wie Fruchtsaftkonzentrate eine unbedenklichere Alternative darstellen würden.


Öko-Test: Von wegen "natürliches Aroma"

Ein weiteres Augenmerk lag auf den verwendeten Aromen. Hierbei wurde zwischen "natürlichem Aroma" und "Aroma" unterschieden, wobei beide Varianten kritisch betrachtet wurden. Besonders problematisch: Ein Produkt enthielt Stoffe, die laut Laboranalyse nicht den Vorgaben der EU-Aromenverordnung für natürliche Aromastoffe entsprachen. "Von wegen 'natürliches Aroma'", hieß es dazu im Testbericht. Selbst bei Bio-Produkten, die strengeren Regeln unterliegen, wurden Verstöße festgestellt – etwa durch einen zu hohen Anteil an Fremdaromen.

Auch das Verpackungsdesign der Fruchtgummis geriet ins Visier der Tester:innen. Viele Produkte richten sich mit bunten Farben, Comic-Figuren und niedlichen Motiven gezielt an Kinder – ein Vorgehen, das laut den neuen Leitlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von 2023 kritisch zu sehen ist. Die WHO rät davon ab, gezuckerte Süßigkeiten aktiv für Kinder zu bewerben, um ungesunde Ernährungsgewohnheiten zu vermeiden. Hier sehen die Tester:innen deutlichen Nachholbedarf bei den Herstellern.

Mehrheit mit Fruchtgummis zufrieden

Doch wie kamen die Fruchtgummis letztlich bei den Konsumenten an? Für den Geschmackstest wurden 30 Verbraucher:innen im Alter zwischen 22 und 62 Jahren eingeladen, die die Produkte anonym bewerteten. Das Ergebnis: Die Mehrheit der veganen Fruchtgummis konnte überzeugen. Insgesamt 13 von 18 Produkten wurden im Gesamteindruck als "sehr positiv" oder "positiv" bewertet. Welche Marken dabei besonders gut abschnitten und welche weniger überzeugten, bleibt allerdings dem ausführlichen Testbericht im Öko-Test-Magazin 4/2025 vorbehalten.


Verwendete Quellen:

Nachrichtenagentur dpa

Öko-Test: Vegane Fruchtgummis im Test: Nur 2 von 18 mit Bestnote

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