Waghalsige Fahrmanöver
Teslas neuer "Mad Max"-Modus: Rasant, riskant – und rücksichtslos?
Aktualisiert:
von Christopher SchmittWerden die Behörden den "Mad Max"-Modus durchwinken? (Symbolbild)
Bild: IMAGO/AAP
Das neue Fahrassistenz-Update von Tesla trägt den Namen "Mad Max" nicht von ungefähr. Auf Videos sind rasante Spurwechsel mit überhöhter Geschwindigkeit zu sehen. Werden absichtlich Stoppschilder ignoriert?
Das Wichtigste in Kürze
Der neue Fahrassistent-Modus von Tesla, "Mad Max", alarmiert US-Behörden.
Auf Social Media kursieren Clips, in denen riskante Fahrmanöver mit verschränkten Armen durchgeführt werden.
Der Elektroauto-Hersteller sagt, mit dem Modus sei es möglich, "sich mit unglaublicher Geschwindigkeit durch den Verkehr zu schlängeln".
Im Jahr 1979 begeisterte "Mad Max" die Kinozuschauer:innen mit dystopischer Action auf der Leinwand. Dass die stilprägenden Verfolgungsjagden 46 Jahre später Tesla als Inspiration für die Namensgebung des neusten Updates dienten, kann nicht ausgeschlossen werden.
Jedenfalls hat Elon Musks Elektroauto-Hersteller seinen neuen, teilautomatisierten Fahrmodus ebenfalls "Mad Max" genannt – und der hat es in sich.
Wie der "Spiegel" berichtet, kursieren bereits Clips auf Social Media, in denen Tesla-Fahrer:innen den neuen Modus testen und dabei demonstrativ die Arme hinter dem Lenkrad verschränken.
Auch riskante Spurwechsel und hohe Geschwindigkeiten von über 140 Kilometern pro Stunde sollen in den Videos zu sehen sein. Dabei dürfen auf Autofahrer:innen auf den meisten US-Highways lediglich mit 75 Meilen pro Stunde – rund 120 km/h – unterwegs sein.
Das Update wurde als Part des Update-Pakts FSD 14.1.2 vor wenigen Wochen in den USA freigeschaltet. FSD ist die Abkürzung für das Fahrassistenzsystem "Full Self Driving". Offenbar beschleunigen die Fahrzeuge im "Mad Max"-Modus mit mehr Zug, auch Stoppschilder werden wohl teils lediglich als Empfehlung verstanden, was laut "Auto Motor Sport" die Frage nach einer absichtlich ignoranten Programmierung aufwirft. Denn grundsätzlich können Tesla-Kameras Verkehrsschilder erkennen.
Falls man "zu spät zum Flughafen kommt"
Wie jedenfalls Teslas KI-Chef Ashok Elluswamy erklärte, sei der "Mad Max"-Modus für den Fall gedacht, "dass man zu spät zum Flughafen oder zur Schule der Kinder kommt". Des Weiteren wirbt Tesla auf Social Media damit, dass es die neue Software ermögliche, "sich mit unglaublicher Geschwindigkeit durch den Verkehr zu schlängeln". Dabei soll dennoch ruhig gefahren werden, wie mit einem Sportwagen.
Während es der aggressive Modus "Autopilot" 2018 aufgrund von Bedenken nicht in die Serienfahrzeuge schaffte, könnte die Fahrassistenz im zweiten Anlauf bleiben. Allerdings muss die Reaktion von Behörden und Gerichten abgewartet werden.
So sei die National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) laut "Auto Motor Sport" bereits alarmiert. Die NHTSA habe schon eine Untersuchung eingeleitet und drängt auf die Freigabe von Informationen.
Unklar bleibt derweil auch, ob auch deutsche Tesla-Besitzer:innen Zugriff auf den Modus erhalten werden.
Verwendete Quellen
Spiegel: "... der richtige Modus, wenn Sie spät dran sind"
Auto Motor Sport: "Tesla provoziert US-Behörden mit Aggro-Autopilot"
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