Raketen, Knaller, Fontänen

Silvester 2025: Böllerverkauf hat begonnen - das musst du beachten

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von Jana Wejkum

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Böller und Raketen wieder im Verkauf

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Ab dem 29. Dezember gibt es wieder Feuerwerkskörper zu kaufen. Verwendet werden dürfen sie erst an Silvester - und auch dann sind einige Regeln zu beachten.

Drei Tage lang darf in Deutschland ab Montag (29. Dezember) wieder Silvesterfeuerwerk verkauft werden. Auch wer online bestellt hat, bekommt seine Pyrotechnik ab jetzt an die Haustür geliefert. Dass es erst so spät losgeht, ist gesetzlich geregelt: Nur an den letzten drei Werktagen des Jahres dürfen Feuerwerkskörper der Kategorie F2 über die Ladentheke gehen.

Trotz des engen Zeitfensters ein großer Gewinn für die Branche: Im vergangenen Jahr verzeichnete die pyrotechnische Industrie (VPI) nach eigenen Angaben einen Umsatz von fast 200 Millionen Euro.

Rund jeder Fünfte will böllern

Statt einzelne Raketen zu zünden, setzen die Deutschen vermehrt auf Verbundfeuerwerke und Feuerwerksbatterien, die mit einer Zündung ein ganzes Spektakel bieten. Sie würden laut VPI bereits rund die Hälfte des Umsatzes ausmachen.

Trotzdem schauen die meisten nur zu, anstatt selbst Raketen steigen zu lassen. Laut einer Umfrage des TÜV-Verbandes will rund jeder Fünfte in diesem Jahr ein privates Feuerwerk veranstalten. Drei Viertel verzichten lieber. "Es ist eine Minderheit, die zu Silvester privat böllert, Raketen abschießt oder andere Feuerwerkskörper zündet", betont Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands.

Diejenigen, die tatsächlich zum Feuerwerk greifen, gehören eher der jüngeren Generation an: 43 Prozent der 18- bis 29-Jährigen und 39 Prozent im Alter von 30 bis 39 Jahren leisten sich laut Umfrage ein Feuerwerk. Bei den Senior:innen über 65 sind es nur noch zehn Prozent.

Gute Gründe für Feuerwerksverzicht

Abstand nehmen von privater Böllerei - das fordern neben Umwelt- und Tierschützer:innen auch Polizei oder Ärztevertreter:innen. Aus gutem Grund: Feuerwerk verursacht Umweltverschmutzung und eine hohe Feinstaubbelastung, erschreckt Wild- und Haustiere und stellt ein hohes Brandrisiko dar.

Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst wurden in den Vorjahren bereits mehrmals mit Böllern und Raketen angegriffen - eine zusätzliche Gefahr und Belastung an einem ohnehin stressvollen Einsatztag.

Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhard, verweist auf schwere Verletzungen, die zahlreiche Menschen jedes Jahr durch explodierende Feuerwerkskörper erlitten, und volle Notaufnahmen in den Krankenhäusern.

Vor allem illegale Böller aus dem Ausland bergen ein hohes Verletzungsrisiko. Mehr als sieben Tonnen solcher nicht zugelassener Pyrotechnik stellte der Zoll 2024 sicher. Expert:innen des TÜV raten, nur geprüfte Feuerwerkskörper mit CE -Zeichen und einer BAM-Prüfnummer zu nutzen.

Städte richten Verbotszonen ein

Trotzdem konnte sich die Innenministerkonferenz bislang nicht auf ein bundesweites Feuerwerksverbot einigen. In vielen Städten und Kommunen gibt es jedoch Böllerverbote in der Innenstadt, um historische Gebäude zu schützen und die Sicherheit zu erhöhen.

Gesetzlich gilt: Das Abbrennen von Feuerwerk in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen sowie besonders brandempfindlichen Gebäuden ist generell verboten. Auf andere Menschen, Tiere oder Gebäude sollte niemals gezielt werden.

Auch darf die Pyrotechnik nur an Silvester ab 18 Uhr und bis zum Neujahrsmorgen um 7 Uhr verwendet werden. Das klassische Feuerwerk mit Raketen, Böllern und Batterien (Kategorie F2) dürfen nur Erwachsene ab 18 Jahren kaufen und zünden. Kleinstfeuerwerk, wie Knallerbsen oder Wunderkerzen, dürfen auch Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren nutzen.


Verwendete Quellen:

Nachrichtenagentur dpa

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