Vergleich vor Gericht
Schlecker-Pleite: Familie stimmt Schadenersatz-Zahlung zu
Veröffentlicht:
von Kira BornEine Schlecker-Filiale in München im Jahr 2012
Bild: REUTERS/Michaela Rehle
Vor 13 Jahren ging das Drogerie-Imperium der Schleckers unter. Seitdem gab es immer wieder Verfahren gegen die Unternehmerfamilie. Jetzt könnte ein Schlusspunkt gekommen sein.
Sie waren einst die Könige der Drogeriemärkte - bis zum Insolvenzverfahren. Nach 13 Jahren gibt es nun den nächsten finanziellen Schlag für die Schleckers. Im Insolvenzverfahren gegen die Leiharbeitsfirma Meniar (kurz für "Menschen in Arbeit") hatte dessen Insolvenzverwalter am Dresdner Oberlandesgericht auf Schadenersatz gegenüber der Familie Schlecker geklagt. Dabei ging es ursprünglich um einen Betrag von 1,35 Millionen Euro. In einem Vergleich einigte man sich nun auf eine Summe von 800.000 Euro, wie das "Manager Magazin" und die "Bild"-Zeitung berichten. Die Schleckers stimmten dem Vergleich demnach zu.
Um was ging es in der jüngsten Klage gegen die Familie Schlecker?
Die Verantwortlichen der ehemaligen Drogeriemarktkette Schlecker müssen mehr als zwölf Jahre nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens ein Darlehen von 1,35 Millionen Euro zurückzahlen. Das Zwickauer Unternehmen Meniar habe das Darlehen 2011 unrechtmäßig an den Konzern ausgezahlt, teilte das Landgericht Zwickau mit. Demnach soll das Unternehmen, das der Drogeriekette mit Sitz in Ehingen in Baden-Württemberg Leiharbeiter stellte, kurz vor dem Insolvenzverfahren Schleckers eine Millionensumme gezahlt haben.
Ex-Unternehmer-Familie stimmt Vergleich zu
Die Familie Schlecker ging nach dem ersten Urteil in Berufung. Sie argumentieren, dass das Geld an Gründer Anton Schlecker selbst gezahlt wurde. Daraufhin schlug das Gericht den Schleckers eine Vergleich vor.
Letzte Woche bestätigte das Gericht die Zustimmung der ehemaligen Unternehmer-Familie zu dem Vergleich. "Den Vergleich kann ich bestätigen", gab die Pressesprecherin und Richterin Meike Schaaf am Oberlandesgericht Dresden gegenüber "Bild".
Schlecker-Rechtsstreit könnt nun finales Ende erreichen
Mit dieser Einigung schließt sich – fast schon sinnbildlich – das letzte Kapitel in der juristischen Aufarbeitung der Schlecker-Insolvenz. Bereits 2017 waren die Kinder des Unternehmers, Lars und Meike Schlecker, unter anderem wegen Untreue, Insolvenzverschleppung und Beihilfe zum Bankrott zu Haftstrafen von zwei Jahren und sieben Monaten verurteilt worden. Ihr Vater, Anton Schlecker, kam mit einer Bewährungsstrafe davon.
Verwendete Quellen:
"Bild": "Schlecker-Familie zahlt Schadensersatz"
Nachrichtenagentur dpa
Nachrichtenagentur Reuters
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