Rückläufige Nachfrage
Insolvenzverfahren: Büromöbel-Pionier König + Neurath kämpft ums Überleben
Aktualisiert:
von Kira BornBüromöbel von König + Neurath gelten als Qualitätsprodukte. Doch wird das Traditionsunternehmen die Konjunktur-Talfahrt überstehen?
Bild: IMAGO / PEMAX
Nach einem Jahrhundert meldet der Büromöbel-Pionier König + Neurath wirtschaftliche Probleme. Eine Insolvenz soll die Sanierung und Stabilisierung des Unternehmens ermöglichen.
Das Wichtigste in Kürze
Der Office-Möbelhersteller König + Neurath meldet Insolvenz im Eigenverwaltungsverfahren.
Der Betrieb und die Auslieferungen sollen trotzdem normal weiterlaufen.
Die Jobs der Mitarbeiter:innen sollen ebenfalls vorerst gesichert sein.
Seit seiner Gründung 1925 gehört König + Neurath zu den bekanntesten Herstellern hochwertiger Büromöbel in Deutschland. Jetzt steht der Möbelfabrikat, mit 830 Mitarbeitenden, vor einem Insolvenzverfahren.
Das Eigenverwaltungsverfahren - damit behält das Unternehmen trotz Insolvenz weiterhin seine Verfügung über sein Vermögen solle dazu dienen, "das Unternehmen strukturell zu stärken und zukunftsfähig aufzustellen", wie es in der Pressemitteilung heißt.
Darum geriet König + Neurath in finanzielle Schieflage
Hintergrund der wirtschaftlichen Schwierigkeiten sind laut Branchenberichten deutlich rückläufige Neuaufträge und eine anhaltende Ertragsschwäche. Viele Unternehmen hätten die Anschaffungen von neuen Büromöbeln angesichts unsicherer Konjunkturaussichten, verschoben ihre. Hierdurch sei die Nachfrage seit Anfang 2024 eingebrochen ist.
Hinzukommt: Im November 2025 scheiterte zudem eine wichtige Finanzierungsrunde. Ohne diese Mittel konnte König + Neurath seine Liquidität nicht ausreichend sichern, sodass die Insolvenz in Eigenverwaltung jetzt den strukturellen Neuanfang bringen soll.
Betrieb beim Traditionsmöbelhersteller soll weitergehen
Trotz der Insolvenz bleibt die operative Leistungsfähigkeit von König + Neurath vollständig erhalten, so das Unternehmen. Produktion, Auslieferung und Kundenservice laufe weiter und die termingerechte Lieferung der Büromöbel sei gesichert. Ebenso sollen zum aktuellen Stand die Gehälter der 830 Mitarbeitenden für den Zeitraum des Verfahrens von drei Monaten gesichert sein, wie "t-online" berichtet.
Die Vorstände Steffen Schwerd und Rainer Raschke erklärten, dass sie "fest von der Zukunftschance von König + Neurath überzeugt" seien. Ziel des Insolvenzverfahrens ist die strategische Weiterentwicklung des Unternehmens, wie es in einer Firmenmitteilung heißt. Die Geschäftsführer schreiben darin: "Wir werden unser Geschäftsmodell gezielt schlanker und stärker machen und es anschließend strategisch weiterentwickeln."
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Verwendete Quellen:
König + Neurath: "Weichen für eine zukunftsfähige Ausrichtung gestellt"
t-online: "Möbelfabrikant König + Neurath ist insolvent"
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