Drückt sich der Königsbruder vor einer Aussage?
Was wusste Andrew? US-Abgeordneter kritisiert Ex-Royal in Epstein-Affäre scharf
Veröffentlicht:
von Max StrumbergerDer ehemalige Prinz Andrew steht wegen seiner Beziehungen zu Jeffrey Epstein in der Kritik. (Archivbild)
Bild: Toby Melville/Pool Reuters/dpa
Andrew Mountbatten-Windsor gerät in der Epstein-Affäre erneut unter Druck. Ein US-Abgeordneter kritisiert ihn scharf, da er sich offenbar den Fragen des Kongresses entzieht.
Das Wichtigste in Kürze
Was wusste der ehemalige Prinz Andrew über den Sexualstraftäter Jeffrey Epstein?
Diese ist eine der Fragen, die US-Ermittler an den Briten haben.
Doch dass Andrew Mountbatten-Windsor bei der Aufklärung des Falles helfen wird, ist unwahrscheinlich, denn er entzieht sich den Behörden.
Die Epstein-Affäre hält die USA weiter fest im Griff. Im Zentrum der jüngsten Entwicklungen steht neben US-Präsident Donald Trump auch Andrew Mountbatten-Windsor. Dem ehemaligen Prinzen wird jetzt von einem Kongressabgeordneten vorgeworfen, sich vor einer Aussage zu drücken. Suhas Subramanyam, ein demokratisches Mitglied des Aufsichtskomitees im US-Repräsentantenhaus, kritisierte Mountbatten-Windsor scharf und warf ihm vor, sich den Anfragen des Komitees zu entziehen. Diese Vorwürfe kommen zu einem Zeitpunkt, an dem der Kongress kurz davorsteht, über die Freigabe von Regierungsakten zu Epstein abzustimmen – ein Schritt, der möglicherweise neue Enthüllungen ans Licht bringen könnte.
Ex-Prinz Andrew will sich US-Kongress entziehen
Subramanyam sagte dem britischen "Guardian", dass Andrew sich "vor uns versteckt hat und ich denke, er wird sich auch weiterhin vor denjenigen verstecken, die in dieser Angelegenheit ernsthafte Ermittlungen anstellen". Er fügte hinzu: "Es scheint, als ob Prinz Andrew jedes Mal, wenn wir neue Beweise finden, in den Dokumenten auftaucht." Doch dieses Vorgehen sei zum Scheitern verurteilt, so Subramanyam: "Wenn er also hofft, dass sich die Geschichte von selbst erledigt, indem er uns ignoriert und schweigt, wird er bitter enttäuscht sein, da wir die Angelegenheit im kommenden Jahr und darüber hinaus weiterverfolgen werden."
"Hofft wohl, dass die Geschichte einfach verschwindet"
Mountbatten-Windsor, dessen königliche Titel ihm von König Charles entzogen wurden, steht seit Jahren im Fokus öffentlicher Kritik. Seine enge Verbindung zu Epstein sowie die Anschuldigungen von Virginia Giuffre, die behauptet, von Epstein an ihn vermittelt worden zu sein, haben seinen Ruf nachhaltig beschädigt. Doch trotz der wiederholten Aufforderungen des Komitees hat er bislang nicht auf die Bitte reagiert, eine Aussage zu machen. Subramanyam zeigte sich überzeugt, dass Mountbatten-Windsor weiterhin versuchen werde, sich den Ermittlungen zu entziehen. "Er hofft wohl, dass die Geschichte einfach verschwindet, aber das wird nicht passieren", sagte der Abgeordnete entschlossen.
Die Brisanz der Situation wird durch neue Dokumente unterstrichen, die kürzlich vom republikanischen Vorsitzenden des Aufsichtskomitees veröffentlicht wurden. Über 20.000 E-Mails aus Epsteins Nachlass zeigen Verbindungen zu mächtigen Persönlichkeiten weltweit – darunter US-Präsident Trump, aber eben auch Mountbatten-Windsor. Diese Dokumente legen nahe, dass seine Beziehung zu Epstein länger andauerte als bisher bekannt. Subramanyam betonte, dass diese Enthüllungen den Druck auf Mountbatten-Windsor erhöhen würden, sich den Fragen des Komitees zu stellen. Gleichzeitig räumte er jedoch ein, dass die Möglichkeiten zur Erzwingung einer Aussage begrenzt seien, da Mountbatten-Windsor als ausländischer Staatsbürger nicht per Vorladung gezwungen werden könne.
Trump will Epstein-Akten jetzt doch freigeben
Die bevorstehende Abstimmung im Repräsentantenhaus über die Freigabe von Regierungsakten könnte ein entscheidender Wendepunkt in den Ermittlungen sein. Obwohl die Trump-Administration zunächst gegen das Gesetz war, hat der US-Präsident inzwischen seine Haltung geändert und unterstützt nun die Freigabe der Akten. Dennoch bleibt unklar, ob das Gesetz auch den Senat passieren wird. Subramanyam betonte die Bedeutung des öffentlichen Drucks und lobte den Mut der Opfer, die ihre Geschichten erzählt haben. "Die Öffentlichkeit hat genug von Vertuschungen", sagte er und äußerte die Hoffnung, dass dies den Ausschlag geben könnte, um auch im Senat eine Mehrheit für die Freigabe der Akten zu erreichen.
Der Fall Epstein
Der einflussreiche US-Multimillionär Epstein hatte über viele Jahre einen Missbrauchsring betrieben, dem Dutzende junge Frauen und Minderjährige zum Opfer fielen. Dabei verging er sich auch selbst an seinen Opfern. Der Finanzier aus New York starb 2019 mit 66 Jahren in seiner Gefängniszelle. Im Obduktionsbericht wurde Suizid als Todesursache genannt.
Epsteins Tod und seine Kontakte in die amerikanische High Society lösten Spekulationen über die mögliche Verwicklung einflussreicher Kreise aus. Vor seiner Festnahme waren Prominente und Milliardäre bei ihm ein und aus gegangen – auch Trump verbrachte Zeit mit Epstein, wie mehrere Party-Videos belegen.
Verwendete Quellen:
Nachrichtenagentur dpa
"The Guardian": Former prince Andrew accused of 'hiding' from US House’s Epstein inquiry
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