Politische Krise

Während Kambodscha-Konflikt: Thailand löst Repräsentantenhaus auf

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von dpa

Regierungschef Charnvirakul beantragte die Auflösung des Repräsentantenhauses.

Bild: Sakchai Lalit/AP/dpa


Thailand ist in der Krise: König Vajiralongkorn hat die Auflösung des Repräsentantenhauses bekannt gegeben. Innerhalb von zwei Monaten müssen Neuwahlen stattfinden. Der Grenzkonflikt mit Kambodscha geht indes weiter.

Das Wichtigste in Kürze

  • Der thailändische König hat die Auflösung des Repräsentantenhauses bekannt gegeben.

  • Zuletzt war nach dem Bruch der Waffenruhe der Konflikt mit Kambodscha neu aufgeflammt.

Politische Krise in Thailand: Während des laufenden Grenzkonflikts mit dem Nachbarn Kambodscha hat König Maha Vajiralongkorn die Auflösung des Repräsentantenhauses bekanntgegeben. Begründet wurde der Schritt mit "aktuellen nationalen Anforderungen, internationalen Beziehungen, wirtschaftlichen Herausforderungen, sozialer Stabilität sowie der Notwendigkeit, dem Land eine neue politische Richtung zu ermöglichen", wie es in einer Mitteilung des offiziellen Amtsblattes hieß.

"Ich gebe die Macht an das Volk zurück"

Wenige Stunden zuvor hatte der erst seit September amtierende Ministerpräsident Anutin Charnvirakul einen Antrag auf Auflösung des Repräsentantenhauses gestellt, das in Thailand die mächtigere der beiden Parlamentskammern darstellt – der Senat hat nur Kontrollfunktion und kann nicht aufgelöst werden. "Ich gebe die Macht an das Volk zurück", schrieb Charnvirakul auf seinem Facebook-Account.

Per Gesetz müssen nun innerhalb der nächsten 60 Tage Neuwahlen stattfinden. Bis dahin bleibt die thailändische Regierung im Amt.


Politische Krise zur Unzeit

Der Zeitpunkt der politischen Krise Thailands ist prekär. Das südostasiatische Land befindet sich seit mehreren Tagen in einem neu aufgeflammten Grenzkonflikt mit Kambodscha. Beide Staaten beschuldigen sich gegenseitig, eine zuletzt geltende Waffenruhe im Gebiet entlang der etwa 800 Kilometer langen gemeinsamen Grenze zuerst verletzt zu haben. Die Kämpfe haben über 500.000 Bewohner:innen der Region in die Flucht getrieben und über 20 Menschen das Leben gekostet, darunter mehrere Zivilist:innen. Zudem gab es hunderte Verletzte infolge der Gefechte.

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