Rohstoffe und Fentanyl
USA-China-Gipfel: Trump und Xi erzielen Einigung zu seltenen Erden
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von dpaTrump verkündete eine Einigung bei seltenen Erden.
Bild: Mark Schiefelbein/AP/dpa
Nach dem Treffen mit Xi Jinping verkündet Donald Trump eine Einigung zu seltenen Erden. Was die Vereinbarung für die Industrie und die Exportkontrollen bedeutet.
Im Streit um Chinas Exportkontrollen auf seltene Erden hat US-Präsident Donald Trump nach eigenen Worten eine Übereinkunft mit Präsident Xi Jinping erzielt. Die Hindernisse seien aus dem Weg geräumt, die Vereinbarung gelte zunächst für ein Jahr, sagte Trump nach dem Treffen. Er hoffe, dass der Begriff "seltene Erden" für "eine Weile aus unserem Vokabular verschwindet", sagte er vor Journalisten während seines Rückflugs aus Südkorea in die USA an Bord der Regierungsmaschine Air Force One.
Laut Trump kann die Einigung nach Verhandlungen um ein weiteres Jahr verlängert werden. Nähere Angaben zu der von ihm bekanntgegebenen Einigung machte der US-Präsident zunächst nicht.
Auch Einigung bei Fentanyl-Zöllen
Zudem kündigte Trump an, Fentanyl-Zölle auf chinesische Produkte um 10 Prozentpunkte zu senken. Diese zusätzlichen Importgebühren in Höhe von ursprünglich 20 Prozent hatte Trumps Regierung wegen der tödlichen Fentanyl-Krise in den USA eingeführt. Washington warf Peking seit längerem vor, nicht genug zu unternehmen, um die Lieferung der zur Herstellung für das synthetische Opioid benötigten Stoffe zu unterbinden. Damit betragen die Zölle gegen chinesische Produkte laut Trump ab sofort 47 Prozent.
Bereits im Vorfeld war erwartet worden, dass Peking eine bevorstehende Erweiterung der Exportkontrollen auf fünf weitere seltene Erden ab dem 8. November aussetzen könnte. Seit April verlangt die Volksrepublik bereits ein für Firmen kompliziertes und langwieriges Antragsverfahren, um sieben jener Rohstoffe exportieren zu können. China argumentiert, man wolle damit verhindern, dass Materialien, die auch für die Rüstungsindustrie wichtig sind, nicht ungenehmigt für militärische Zwecke verwendet werden.
Rohstoffe für Hightech und Motoren
China ist weltweit führend bei der Förderung und Verarbeitung seltener Erden - und nutzte dies als Hebel in den Verhandlungen mit den USA. Die Rohstoffe und daraus gefertigte Magnete werden in der Industrie sowie der Hightech- und Rüstungsbranche benötigt. Seltene Erden stecken in Bildschirmen von Smartphones oder Fernsehern, aber auch in den Antrieben für Elektromotoren, in Halbleitern oder Turbinen.
Insgesamt gibt es 17 Metalle, die wegen ihrer chemischen Zusammensetzung unter der Gruppe seltene Erden zusammengefasst sind. Jedes dieser Elemente hat bestimmte Eigenschaften, die sie in bestimmten Produkten interessant machen. Zwar kommen seltene Erden - anders als ihr Name vermuten lässt - nicht unbedingt selten vor. Jedoch besteht die Herausforderung darin, sie in ausreichend hoher Konzentration zu finden, um sie kosteneffizient zu fördern.
In China kommen die Bodenschätze häufig vor. Doch ihre Gewinnung ist aufwendig und umweltschädlich. Es ist viel Wasser und Energie nötig, um sie aus dem Gestein, in dem sie gebunden sind, zu lösen. China hat sich auf das Verfahren spezialisiert und hat durch sein günstiges Angebot seltener Erden auf dem Weltmarkt nahezu ein Monopol aufgebaut. Daneben produzieren zum Beispiel auch Brasilien, Indien oder Australien seltene Erden.
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