Handelsstreit
Nach verschobenem Telefonat: China bleibt bei "Zollkrieg" mit USA konsequent
Veröffentlicht:
von dpaChinas Handelsministerium reagierte auf eine Frage zu einem verschobenen Telefonat. (Archivbild)
Bild: Johannes Neudecker/dpa
Zusätzlich 100 Prozent Zölle für chinesische Importe - die Fronten im Handelskrieg zwischen USA und China sind verhärtet. Ein verschobenes Telefonat bewegte das Handelsministerium in Peking zu einer Kampfansage.
China hat seine Absicht bekräftigt, den Handelsstreit mit den USA bis zum Ende auszufechten. Das Handelsministerium in Peking teilte mit, die Volksrepublik bleibe im "Handels- und Zollkrieg" konsequent bei ihrer Position: Sollte "gekämpft" werden, werde man dies bis zum Ende tun. Seitens China stehe die Tür für Verhandlungen aber offen.
Peking hatte sich schon in der Vergangenheit ähnlich geäußert. Anlass für die neuerliche Wortmeldung war die jüngste Drohung von US-Präsident Donald Trump, ab dem 1. November zusätzlich 100 Prozent Zölle auf Importe aus China in die USA zu erheben.
Die Volksrepublik hatte zuvor weitere Beschränkungen für die Ausfuhr seltener Erden angekündigt - dabei handelt es sich um wichtige Rohstoffe für Industrieunternehmen allerlei Branchen auf der ganzen Welt, bei denen China globaler Marktführer ist.
US-Handelsbeauftragter: Telefonat verschoben
Mit seiner Stellungnahme reagierte das Handelsministerium nach eigenen Angaben auf eine Journalisten-Frage zur Aussage eines "US-Beamten" über ein verschobenes Telefonat zwischen Regierungsvertretern beider Länder.
Am Sonntag (12. Oktober) hatte der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer dem Fernsehsender Fox News gesagt, China habe die US-Regierung nicht über die neuen Exportkontrollen auf seltene Erden benachrichtigt. "Als wir das aus öffentlichen Quellen erfuhren, baten wir die Chinesen um ein Telefongespräch, und die haben das verschoben", sagte er.
China habe diesen Umstand zur Kenntnis genommen, teilte das Handelsministerium mit. Die Exportkontrollen seien rechtskonform und bedeuteten kein Ausfuhrverbot. Anträge, welche die Anforderungen erfüllten, würden genehmigt, hieß es. Unternehmen klagen jedoch schon länger darüber, dass die komplizierten Antragsverfahren Wochen und Monate dauerten, ohne Garantie auf eine Genehmigung am Ende.
Das Handelsministerium betonte, die USA könnten nicht einerseits verhandeln wollen und andererseits neue Restriktionen androhen. China fordere die Regierung in Washington auf, ihr "fehlerhaftes Handeln" zu korrigieren und ernsthaften Verhandlungswillen zu zeigen.
Hafengebühren treten in Kraft
Im laufenden Handelsstreit traten am Dienstag (14. Oktober) zudem von China zuvor angekündigte Hafengebühren für US-Schiffe in Kraft. Ausnahmen gelten für Schiffe, die in China gebaut wurden, sowie für leere Schiffe, die nur zu Reparaturzwecken anlegen.
Mit der Maßnahme reagiert Peking auf die parallel von den USA eingeführten Port Fees gegen chinesische Schiffe. Zudem kündigte China Sanktionen gegen fünf US-Tochterfirmen des südkoreanischen Schiffbauers Hanwha Ocean an.
:newstime verpasst? Hier aktuelle Folge ansehen
Mehr entdecken
Pressekonferenz abgesagt
Krach zwischen Union und SPD: Einigung bei Wehrdienst geplatzt
Ungewöhnliche Fahrgäste
Hühner fahren Erste Klasse: Überraschung in Kölner S-Bahn
Ab Mitte Oktober
Kometen zu Besuch: "Swan" und "Lemmon" mit bloßem Auge am Nachthimmel zu sehen
Regenchaos
Unwetter auf den Balearen: Heftige Regenfälle und Alarmstufe Orange auf Mallorca
Beschluss des Aufsichtsrats
Renate Vachenauer muss gehen: Vorerst keine Frau mehr im Audi-Vorstand
Bizarrer Trump-Moment
Skurrile Szene: Lippenleserin entschlüsselt Trump-Wortgefecht