Umstrittene Ex-Grüne-Jugend-Chefin Jette Nietzard hat neuen Job

Jette Nietzard, die ehemalige Co-Sprecherin der Grünen Jugend, hat eine neue Stelle im Bundestag angetreten. Seit dem 1. Dezember arbeitet sie im Büro der Grünen-Bundestagsabgeordneten Lena Gumnior. Dies berichtet der "Tagesspiegel". Allerdings wollten weder Nietzard noch Gumnior Details zur Art der Tätigkeit bekanntgeben. Laut Gumnior ist dies aus arbeitsrechtlichen Gründen sowie zum Schutz der Mitarbeiter:innen nicht möglich.

Nietzard hatte zuletzt ihre berufliche Zukunft in einem Interview mit der "Zeit" thematisiert. Dabei ließ sie offen, ob sie erneut in die aktive Politik einsteigen oder in ihren ursprünglichen Beruf als Sozialarbeiterin zurückkehren werde. Ihr Kommentar: "Ich muss jetzt echt mal wieder Geld verdienen, ich habe leider noch keinen Sugardaddy", sorgte erneut für einige Schlagzeilen.

Umstrittene Ex-Grünen-Jugend-Chefin Nietzard hat neuen Bundestags-Job

Die ehemalige Sprecherin war in den vergangenen Monaten immer wieder in der Kritik gestanden, insbesondere wegen eines von ihr getragenen Pullovers mit der Aufschrift "ACAB" (All cops are bastards). Auch beschimpfte sie den bayerischen Ministerpräsidenten und CSU-Chef Markus Söder als "Hundesohn". Zudem dachte sie laut über bewaffneten Kampf nach, falls eine Partei wie die AfD an die Macht kommen sollte.

Frust über und bei den Grünen

Der Pullover und Nietzards polizeikritische Haltung hatten sowohl innerhalb ihrer Partei als auch in der Öffentlichkeit für Diskussionen gesorgt. Sie bekräftigte in der "Zeit" ihre Ansicht erneut: "Im Kern haben wir in Deutschland ein Polizeiproblem." Nach ihren Aussagen fühlte sich Nietzard von ihrer Partei nicht ausreichend unterstützt: "Ich bin für viele Medien und die Partei verbrannt."

Die Grünen-Bundestagsabgeordnete Gumnior, in deren Büro Nietzard laut "Tagesspiegel" nun tätig ist, ließ offen, ob sie die polizeikritischen Ansichten teilt. Gumnior ist Mitglied des Rechtsausschusses und stellvertretendes Mitglied im Innenausschuss des Bundestages.

In der Vergangenheit hatten prominente Parteimitglieder wie Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann sich deutlich von Nietzard distanziert. Kretschmann sagte im Sommer: "Ich verstehe überhaupt nicht, was die bei uns will" und riet ihr öffentlich zu einem Wechsel zur Linkspartei.