Die Grünen
Grüne Jugend stellt Nachfolge für Nietzard und Blasel auf
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von dpaJette Nietzard hatte zuletzt mehrfach Kontroversen ausgelöst. (Archivbild)
Bild: Sebastian Willnow/dpa
Kapitalismuskritik und personelle Weichenstellungen prägen den Bundeskongress. Während grundlegende Debatten geführt werden, verabschiedet sich eine umstrittene Persönlichkeit – und neue Köpfe rücken nach.
Die Grüne Jugend will an diesem Samstag Nachfolger für das scheidende Führungsduo Jette Nietzard und Jakob Blasel wählen. Beim Bundeskongress der Grünen-Nachwuchsorganisation in Leipzig (10.00 Uhr) steht der gesamte zehnköpfige Bundesvorstand zur Neuwahl an. Nietzard und Blasel werden nicht erneut kandidieren.
Nietzard polarisiert
Nietzard hat seit ihrer Wahl vor einem Jahr immer wieder für Kontroversen gesorgt und damit auch innerhalb der Grünen Ärger ausgelöst. So spekulierte sie im Sommer in einem RBB-Podcast über die Notwendigkeit bewaffneten Widerstands, falls eine Partei wie die AfD künftig an der Regierung beteiligt sein sollte.
Nach Angaben von Nutzern hatte Nietzard zu Silvester in sozialen Medien gepostet: "Männer die ihre Hand beim Böllern verlieren können zumindest keine Frauen mehr schlagen." Der Beitrag wurde nach Kritik gelöscht. Nietzard selbst klagte über den Widerstand gegen sie innerhalb der Grünen.
Wer auf die scheidenden Chefs folgen will
Als Favoriten für die beiden neuen Chefposten, die bei der Grünen Jugend "Bundessprecher" heißen, gelten Henriette Held und Luis Bobga (beide 23). Held wurde in Berlin geboren, studiert Jura in Greifswald und ist derzeit Co-Landeschefin der Grünen Jugend in Mecklenburg-Vorpommern.
Bobga kommt aus Münster und lebt in Köln. Er ist bereits im Vorstand der Grünen Jugend, war mehrere Jahre im Stadtrat von Emsdetten Mitglied und arbeitet derzeit für die Grünen in Nordrhein-Westfalen.
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"Radikal gerecht"
Der aktuelle Bundesvorstand verabschiedet sich mit einem Leitantrag unter dem Titel "Radikal gerecht: Weil wir unsere Träume nicht vergessen wollen", der am Abend zur Diskussion steht. Die Antragsteller lehnen den Kapitalismus ab und beklagen, die Grünen würden oft nur "den Status quo verwalten".
Die Verfasser wollen Milliardäre mit hoher Besteuerung "abschaffen" und große Wohnungskonzerne und Energieversorger enteignen. "Der kapitalistische Status Quo führt in die Katastrophe: ökologischer Kollaps, soziale Spaltung und autoritäre Herrschaft", warnen sie.
Der Bundeskongress hat am Freitag begonnen und soll am Sonntag enden. Erwartet werden etwa 600 Teilnehmer. Die Grüne Jugend hat nach aktuellen Angaben knapp 19.000 Mitglieder.
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