Bedrohung durch Russland wächst
Ukrainischer Geheimdienstchef warnt: Putin könnte EU schon 2027 angreifen
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von Benedikt RammerWladimir Putin könnte laut Expert:innen einen Krieg gegen die EU anstreben. (AP Photo/Pavel Bednyakov)
Bild: AP
Russlands militärische Aktivitäten und Aufrüstung sorgen zunehmend für Besorgnis in Europa. Expert:innen und führende Politiker:innen warnen vor möglichen Angriffsszenarien gegen NATO-Staaten, insbesondere die baltischen Länder und Polen.
Das Wichtigste in Kürze
Russland plant laut ukrainischem Geheimdienst bis 2027 einsatzbereit für Angriffe auf das Baltikum zu sein.
Präsident Selenskyj und Bundesverteidigungsminister Pistorius warnen vor russischer Bedrohung für Europa.
Russische Waffenproduktion läuft auf Hochtouren: Moskau stellt Wirtschaft vollständig auf Krieg um.
Russland erhöht den Druck auf den Westen durch eine Kombination aus Drohnenangriffen, Verletzungen des NATO-Luftraums und gezielten Cyberattacken. Während der Ukraine-Krieg andauert, mehren sich Befürchtungen, dass Moskau seine militärischen Strategien auch auf NATO-Staaten ausweiten könnte. Die kontinuierliche Aufrüstung unter Präsident Wladimir Putin verstärkt diese Sorgen erheblich.
Kyrylo Budanow, der Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, äußerte kürzlich in einem Interview mit dem ukrainischen Medium "LB.ua" eine düstere Prognose. Er warnte vor einer möglichen direkten russischen Aggression gegen europäische Staaten in naher Zukunft. Laut Budanow habe Russland seinen ursprünglichen Plan, bis 2030 für eine solche Offensive einsatzbereit zu sein, auf das Jahr 2027 vorgezogen. Auf Nachfrage bestätigte Budanow, dass mögliche Angriffsszenarien die baltischen Staaten betreffen könnten.
Psychologische und historische Motive Russlands
Budanow führte die russischen Machtansprüche auf ein imperiales Selbstverständnis zurück, das tief in der russischen Weltsicht verwurzelt sei. Er sprach von historischen und psychologischen Traumata, die Moskau dazu veranlassen, immer wieder nach Expansion zu streben. Dabei gehe es zunächst nicht um eine Besetzung von Staaten wie Polen, sondern um gezielte militärische Angriffe. Dennoch sah der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dies zuletzt anders. Selenskyj warnte während eines Besuchs in Warschau davor, dass Russland ohne einen unabhängigen ukrainischen Staat unweigerlich nach Polen und weiter nach Europa vordringen würde.
Die deutsche Bundesregierung teilt diese Befürchtungen. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius betonte laut der Deutschen Presse Agentur (dpa) bei einer Tagung der Bundeswehr in Berlin: "Russland rüstet sich für einen weiteren Krieg." Er fügte hinzu, dass Moskau weiterhin versuchen werde, Grenzen zu verschieben, und warnte davor, dass die Lebensweise in Europa in Gefahr sei. Generalleutnant Alexander Sollfrank, Befehlshaber des Operativen Führungskommandos der Bundeswehr, wies darauf hin, dass Deutschland aufgrund seiner zentralen Lage in Europa für Russland eine besonders kritische Größe darstelle.
Russische Waffenproduktion auf höchstem Niveau
Vadym Skibitsky, der stellvertretende Leiter des ukrainischen Militärgeheimdienstes, beschrieb die aktuelle russische Waffenproduktion als vollständig auf den Krieg ausgerichtet. Laut präzisen Informationen plane Russland bis Ende 2025 die Produktion von insgesamt 2.500 Raketen, darunter Marschflugkörper, ballistische Raketen und Hyperschallwaffen. Zusätzlich sollen 57 neue Militärflugzeuge und fast 250 moderne T-90M-Panzer hergestellt werden. Die Zahl gepanzerter Mannschaftstransporter und Artilleriesysteme ist ebenfalls beeindruckend hoch.
Die umfassende Aufrüstung Russlands zeigt deutlich die Vorbereitung auf mögliche groß angelegte Konflikte – möglicherweise auch gegen NATO-Staaten. Europäische Militärs und Politiker:innen fordern daher eine verstärkte Wachsamkeit und Vorbereitung auf mögliche Angriffe Moskaus nach einem Ende des Ukraine-Krieges.
LB.ua.: "Кирило Буданов: 'Ми самі зруйнували свою мобілізацію. Хто б там що не казав протилежне, це не так. Ми самі її зруйнували'"
Nachrichtenagentur dpa
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