Klage gegen US-Präsident eingereicht

Trump und sein "Marshmallow-Bau": Streit um weißen Anstrich für historisches Gebäude

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von Benedikt Rammer

Donald Trump wurde wieder einmal verklagt: Dieses Mal geht es um das Thema Denkmalschutz.

Bild: ABACAPRESS


US-Präsident Donald Trump plant, das historische Eisenhower Executive Office Building weiß zu streichen. Denkmalschützer:innen warnen vor irreparablen Schäden und haben bereits Klage eingereicht.

Das Wichtigste in Kürze

  • US-Präsident Donald Trump plant, das Eisenhower Executive Office Building weiß zu streichen.

  • Denkmalschützer:innen befürchten irreversible Schäden und reichten Klage ein.

  • Das historische Gebäude gilt als architektonisches Wahrzeichen der USA und soll geschützt werden.

Das Eisenhower Executive Office Building (EEOB), ein architektonisches Meisterwerk im französischen Second-Empire-Stil, steht im Zentrum einer hitzigen Debatte. Wie u.a. die "Washington Post" berichtet, hat US-Präsident Donald Trump angekündigt, das schiefergraue Gebäude, das direkt neben dem Weißen Haus liegt, weiß anstreichen zu lassen. Begründet wird dies von Trump mit der Aussage, das Grau sei "zu düster" und "für Beerdigungen" geeignet, nicht aber für ein Gebäude in der Nachbarschaft des Weißen Hauses. Das Vorhaben stößt jedoch auf heftigen Widerstand von Denkmalschützer:innen.

Ein Denkmal mit reicher Geschichte

Das EEOB ist bekannt für seine prachtvolle Architektur: Es umfasst 553 Räume, die mit vergoldeten Details, handbemalten Fliesen und kunstvoll geschnitzten Holzelementen versehen sind. Historisch bedeutend ist es auch als früherer Arbeitsplatz prominenter US-Präsidenten wie Theodore Roosevelt und Lyndon B. Johnson. Nun könnte das Gebäude, das seit 137 Jahren ein Wahrzeichen Washingtons ist, durch den geplanten weißen Anstrich sein traditionelles Erscheinungsbild verlieren.

Trump selbst äußerte sich in einem Interview mit "Fox News" zu seinen Plänen: "Es galt schon immer als hässliches Gebäude." Er präsentierte ein Modell, das die Fassade des EEOB in strahlendem Weiß zeigt, und erklärte, dass er bereits Kostenvoranschläge einhole. Ob die Pläne tatsächlich umgesetzt werden, ließ er jedoch offen.

Juristischer Widerstand gegen die Pläne von Trump

Denkmalschützer:innen reagieren mit scharfer Kritik und juristischen Maßnahmen. Die DC Preservation League sowie die Anwaltskanzlei Cultural Heritage Partners haben beim US-Bezirksgericht für den District of Columbia eine einstweilige Verfügung beantragt. Ziel ist es, jegliche Veränderungen am Gebäude zu verhindern, solange keine ordnungsgemäßen Prüfungen durchgeführt wurden.

Greg Werkheiser von Cultural Heritage Partners betonte gegenüber der "Washington Post", dass der Anstrich potenziell irreversible Schäden verursachen könnte. Das Überstreichen der unbeschichteten Fassade könnte Feuchtigkeit einschließen und langfristig zu Verfall und Rissen führen. "Das Eisenhower Executive Office Building ist eines der bedeutendsten architektonischen Wahrzeichen unseres Landes", sagte Werkheiser. "Man kann einen wirklich schlechten Geschmack haben oder einen wirklich guten Geschmack – wir fordern lediglich, dass sich der Präsident an das Gesetz hält."

Ein "weißer Marshmallow"?

Kritik an Trumps Vorhaben kommt auch aus ästhetischer Sicht. Laut CNN verglich Werkheiser das geplante weiße EEOB mit einem "riesigen Marshmallow". Doch es bleibt abzuwarten, ob die Klage der Denkmalschützer:innen Erfolg haben wird oder ob Trump seinen Wunsch durchsetzt. Fest steht jedoch, dass das historische Gebäude aufgrund seiner Bedeutung nicht einfach umgestaltet werden sollte.

Dies wäre nicht Trumps erste Veränderung des Regierungsviertels. Bereits in der Vergangenheit ließ er den Rosengarten umgestalten und Teile des Ostflügels des Weißen Hauses abreißen.


Verwendete Quellen:

Washington Post: "Preservationists sue Trump over plans to paint Eisenhower building"

CNN: "Preservationists sue over Trump’s latest plans to refashion a federal building to match his aesthetic"

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