Was wissen wir?
Terrorverdacht auf Weihnachtsmarkt in Bayern: Ein Faktencheck
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von dpa:newstime
Anschlag auf Weihnachtsmarkt vereitelt
Videoclip • 01:40 Min • Ab 12
In Niederbayern soll ein möglicher Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt verhindert worden sein. Zu den genauen Umständen gibt es widersprüchliche Informationen. Hier was wir wissen - und was nicht.
Das Wichtigste in Kürze
In Niederbayern sollen Männer einen Anschlag geplant haben.
Fünf Männer wurden bereits festgenommen.
Zu ihrer Herkunft gibt es widersprüchliche Informationen,
Wegen der mutmaßlichen Vorbereitung eines Anschlags auf einen Weihnachtsmarkt in Niederbayern sind fünf Männer festgenommen worden. Einige Fragen zu dem Fall sind noch offen.
Das wissen wir:
Bei den Festgenommenen handelt es sich laut der Generalstaatsanwaltschaft München um einen 56-jährigen Ägypter, einen 37-jährigen Syrer und drei Marokkaner im Alter von 22, 28 und 30 Jahren.
Der Ägypter, ein islamischer Prediger, soll laut derzeitigem Ermittlungsstand in einer Moschee im Raum Dingolfing-Landau zu einem Anschlag aufgerufen haben. Das von ihm ausgegebene Ziel war es laut Generalstaatsanwaltschaft, "möglichst viele Menschen zu töten oder zu verletzen".
Die drei Marokkaner sollen sich bereit erklärt haben, den Anschlag auszuführen. Ihnen wird vorgeworfen, sich zum Mord bereiterklärt zu haben. Der Syrer soll die Männer in ihrem Entschluss bestärkt haben.
Die Festnahme erfolgte am Freitag. Am Samstag wurden die Männer dem Haftrichter vorgeführt. Gegen vier von ihnen ergingen Haftbefehle - einer wurde in Präventivgewahrsam genommen.
Die Generalstaatsanwaltschaft geht von einer islamistischen Tatmotivation der Verdächtigen aus. Der Anschlag sollte demnach mit einem - nicht näher spezifizierten - Fahrzeug verübt werden.
Geleitet wurde der Einsatz von der für Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus zuständigen Zentralstelle der Generalstaatsanwaltschaft. Auch das Landesamt für Verfassungsschutz war beteiligt.
Einen konkreten Weihnachtsmarkt oder einen konkreten Tag hatten die Verdächtigen nach aktuellem Ermittlungsstand noch nicht ausgesucht. Das sagte der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU). Die Gefahr sei "bereits in einem sehr frühen Stadium unterbunden" worden. Nach derzeitigem Stand gehe er nicht davon aus, dass der Anschlag unmittelbar bevorgestanden habe.
Die Weihnachtsmärkte im Landkreis Dingolfing-Landau laufen weiter. Das sagte Landrat Werner Bumeder (CSU) laut Mediengruppe Bayern. Die Polizeipräsidien Niederbayern sowie München und Nürnberg, wo es große Weihnachtsmärkte gibt, halten es nicht für notwendig, die Sicherheitsmaßnahmen zu verschärfen. Ein möglicher Anschlag mit einem Fahrzeug sei in den Konzepten bereits berücksichtigt.
Das wissen wir nicht:
Wo genau die Verdächtigen gefasst wurden, ist bislang nicht bekannt. Innenminister Herrmann sprach am Sonntag von Niederbayern. Die Mediengruppe Bayern berichtete, der Zugriff sei "im Bereich des Grenzübergangs Suben" erfolgt, also im Grenzgebiet zu Österreich. Die Generalstaatsanwaltschaft bestätigte dies nicht.
Dazu, woher der Hinweis auf die Männer kam, gibt es widersprüchliche Informationen. Von der Generalstaatsanwaltschaft hieß es am späten Samstagabend: "Ein ausländischer Nachrichtendienst war nicht beteiligt." Innenminister Herrmann sagte dagegen am Sonntagnachmittag, man sei von einem ausländischen Nachrichtendienst auf einen Verdacht aufmerksam gemacht worden.
Zu den genauen Hintergründen wird ermittelt. Es gelte die Unschuldsvermutung, betonte die Generalstaatsanwaltschaft.
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