Rede für die Geschichtsbücher
Schluss mit "Terror und Tod": Trump läutet in Israel neue Nahost-Ära ein
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von Michael ReimersDie lange Rede Trumps im israelischen Parlament dürfte in die Geschichtsbücher eingehen.
Bild: REUTERS
Nach dem Durchbruch im Nahost-Krieg steht für Trump fest: Es beginnt eine neue Ära in der Region. Auch zur Zukunft der Hamas äußert er sich jetzt konkret.
Das Wichtigste in Kürze
US-Präsident Trump zufolge markiert die Gaza-Einigung den Beginn von einer friedlichen Zeit im Nahen Osten.
In einer Rede im israelischen Parlament stellte er klar, dass der Gaza-Krieg beendet sei.
Er ließ auch durchblicken, wie es mit der Hamas weitergehen soll.
US-Präsident Donald Trump sieht mit dem Gaza-Abkommen eine neue Ära des Friedens im Nahen Osten anbrechen. Dieser Tag markiere nicht nur das Ende eines Krieges, sondern auch "das Ende einer Zeit von Terror und Tod", sagte Trump beim Auftritt im israelischen Parlament, der Knesset. Es sei der Beginn einer "dauerhaften Harmonie" für Israel und andere Länder, der Beginn eines neuen Nahen Ostens.
Der Republikaner sieht eine neue Koalition von verantwortungsbewussten Nationen im Nahen Osten entstehen. Dies sei eine sehr aufregende Zeit für Israel und den gesamten Nahen Osten, sagte der Republikaner in seiner Rede vor dem israelischen Parlament. Die Kräfte des Chaos', Terrors und Zerstörung, die die Region heimgesucht hätten, seien geschwächt, isoliert oder besiegt. Er nannte keine Namen, wen er genau zu dieser neuen Koalition zählt.
Trump: "Der Krieg ist zu Ende"
Die Zustimmung zum amerikanischen Friedensplan für Nahost hat Israel aus Sicht von Präsident Trump auf der Weltbühne wieder rehabilitiert. Die vergangenen Monate hätten das Ansehen des Landes in der Welt beschädigt, doch ein persönliches Gespräch mit Premier Benjamin Netanjahu habe eine Änderung herbeigeführt, sagte Trump vor dem israelischen Parlament, der Knesset.
"Ich habe gesagt: 'Bibi, hieran werden sich die Leute viel mehr erinnern, als wenn du diese Sache weiter, weiter und weiter laufen lässt'", sagte Trump. "Und jetzt möchte ich dich nur dafür beglückwünschen, den Mut gehabt zu haben: 'Das war's, wir haben gewonnen und jetzt lasst uns unser Leben genießen'."
Aus Sicht von Trump ist der Gaza-Krieg ungeachtet noch ausstehender Friedensverhandlungen und mehrerer Stolpersteine vorbei. "Der Krieg ist zu Ende", sagte Trump. Der israelische Ministerpräsident Netanjahu hatte dagegen zuvor gesagt, der Kampf sei noch nicht vorbei.
Wird die Hamas tatsächlich entwaffnet?
Eine Vielzahl an Staaten im Nahen Osten will die islamistische Terrororganisation Hamas nach Darstellung von Trump entwaffnet sehen. "Praktisch die gesamte Region hat den Plan gebilligt, Gaza sofort zu entmilitarisieren, die Hamas zu entwaffnen und Israels Sicherheit in keiner Weise mehr zu bedrohen", sagte er vor dem israelischen Parlament, der Knesset.
Kurz zuvor hatte Trump während seines Flugs nach Israel nach Angaben mitreisender Journalist:innen gesagt, dass seine Regierung der Hamas die Erlaubnis erteilt habe, sich vorübergehend erneut zu bewaffnen. Die Hamas versuche, nach Monaten des Kriegs wieder Ordnung herzustellen.
"Sie haben offen darüber gesprochen, und wir haben ihnen für einen Zeitraum die Erlaubnis erteilt", sagte Trump demnach. "Sie müssen verstehen, sie haben vermutlich 60.000 Menschen verloren. Da gibt es viele Vergeltungsmaßnahmen."
Am Montag (13. Oktober) kamen die letzten 20 Geiseln frei, die die mehr als zweijährige Gefangenschaft in der Gewalt der Hamas überlebten. Auch wenn Trump das Gaza-Abkommen als Durchbruch feiert: Viele Fragen im Konflikt zwischen Israel und Hamas wie auch in der Region sind noch ungelöst. Auch die Zukunft des Gazastreifens ist völlig offen.
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Verwendete Quellen:
Nachrichtenagentur dpa
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