Nach US-Bombardment
Satellitenbilder: An Irans Atomanlage wird schon wieder gearbeitet
Veröffentlicht:
von Joachim VonderthannDieses von Maxar Technologies zur Verfügung gestellte Satellitenbild zeigt einen Überblick über die Anreicherungsanlage Fordo im Iran
Bild: Uncredited/Maxar Technologies/AP/dpa
Wie nachhaltig waren die US-Angriffe auf Irans Atomanlagen? Darüber wird weiter heftig gestritten. Das Mullah-Regime lässt offenbar eine Anlage schon reparieren.
Iraner sollen attackierte Atomanlage schon wieder reparieren
Neue Satellitenbilder von Maxar Technologies sollen Reparaturarbeiten in der iranischen Atomanreicherungsanlage Fordo zeigen, die kürzlich von US-amerikanischen B-2-Bombern angegriffen wurde. Die Bilder, die am Sonntag aufgenommen wurden, zeigen Aktivitäten rund um die Lüftungsschächte und die durch die Luftangriffe entstandenen Löcher im Brennstoffanreicherungskomplex, wie CNN berichtet. Ein Bagger und mehrere Mitarbeiter sind nahe des nördlichen Schachts positioniert, während ein Kran am Eingang des Schachts arbeitet. Unterhalb des Bergrückens sind weitere Fahrzeuge zu sehen, die entlang des Zufahrtswegs geparkt sind.
Trump hatte Bunkerbrecher einsetzen lassen
Ende Juni hatte US-Präsident Donald Trump Luftangriffe auf die iranischen Atomanlagen Fordow und Natanz angeordnet, wobei mehr als ein Dutzend Bunkerbrecherbomben abgeworfen wurden. Rund eine Woche zuvor hatte Israel den Iran angegriffen und landesweit Ziele bombardiert. Als Begründung führte die Regierung die Bedrohung durch Irans umstrittenes Atomprogramm an. Israel befürchtet, die Islamische Republik könnte eine Atombombe bauen. Nach längerem Zögern unterstützte Trump Israel mit dem direkten Angriff auf den Iran durch US-Streitkräfte. Inzwischen ist auf Betreiben Trumps eine Waffenruhe in Kraft getreten.
Dan Caine, Vorsitzender der Vereinigten Stabschefs, erklärte, dass die Massive Ordnance Penetrator (MOP)-Bomben gezielt die Lüftungsschächte in Fordo trafen und sich mit hoher Geschwindigkeit in den Komplex bewegten.
Ex-Atominspektor: Arbeiten an Einschlagstellen
Der frühere Atominspektor David Albright, heute Leiter des Instituts für Wissenschaft und internationale Sicherheit, sagte CNN, die Bilder aus Fordow zeigten, dass "die Iraner aktiv an den beiden MOP-Einschlagstellen arbeiten und in die Lüftungsschächte des Kraftwerks eindringen".
Albright vermutet, dass die Maßnahmen das Verfüllen der Krater sowie technische Schadensbewertungen und radiologische Proben umfassen könnten. Die Krater über den Hauptschächten sind weiterhin offen, während Schäden an der Hauptzufahrtsstraße schnell repariert wurden. Es gibt jedoch keine Hinweise darauf, dass Bemühungen zur Wiedereröffnung der Tunneleingänge unternommen werden.
IAEO-Chef Rossi skeptisch über US-Erfolg
Rafael Grossi, Chef der UN-Atomaufsichtsbehörde IAEO, erklärte am Sonntag, dass die US-Angriffe nicht ausreichen könnten, um das iranische Atomprogramm vollständig zu zerstören. Er schätzt, dass Teheran die Urananreicherung "innerhalb weniger Monate" wieder aufnehmen könnte. Diese Einschätzung deckt sich mit der ersten Bewertung der Defense Intelligence Agency des Pentagons, wonach die Angriffe das iranische Atomprogramm nur um Monate zurückgeworfen haben.
US-Präsident Trump hatte wiederholt behauptet, die USA hätten das Atomprogramm Teherans "vollständig und völlig ausgelöscht". Die endgültige militärische und geheimdienstliche Einschätzung steht jedoch noch aus.
Verwendete Quellen:
CNN: "Satellite imagery reveals ongoing work at Iranian nuclear site bombed by US"
Nachrichtenagentur dpa
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