Politik
US-Geheimdienst widerspricht Trump: Irans Atomprogramm kaum beschädigt
Veröffentlicht:
von Rebecca RudolphUS-Präsident Donald Trump.
Bild: AP / Alex Brandon
Ein vertraulicher Geheimdienstbericht stellt Donald Trumps Behauptung infrage, der US-Angriff habe Irans Atomanlagen zerstört.
Das Wichtigste in Kürze
Laut US-Geheimdienstbericht wurden Irans unterirdische Atomanlagen bei den Angriffen nicht zerstört, sondern lediglich Zugänge beschädigt.
CNN berichtet, das iranische Atomprogramm sei durch den Angriff "höchstens um ein paar Monate" zurückgeworfen worden.
Trump sprach von "totaler Vernichtung", doch selbst das US-Militär äußerte sich vorsichtiger und sprach lediglich von "schweren Schäden und Zerstörung".
Medienberichten zufolge haben die US-Angriffe im Iran Teherans Atomprogramm nach Einschätzung eines vertraulichen Berichts nur um einige Monate zurückgeworfen. Wie die "New York Times" und der Sender CNN unter Berufung auf mit dem Bericht des militärischen Geheimdienstes (DIA) vertraute Beamte berichteten, konnte das Bombardement vom Wochenende die unterirdischen Atomanlagen Irans nicht zerstören.
US-Präsident Donald Trump hatte erklärt, die Atomanlagen in Isfahan, Natans und Fordo seien zerstört worden, und sprach von einem Todesstoß für das iranische Atomprogramm. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, kritisierte indes die Veröffentlichung des als "streng geheim" eingestuften Berichts. "Die Einschätzung sei falsch", schrieb sie auf der Plattform X. Nach einem Angriff, wie ihn die USA durchgeführt hätten, gebe es "totale Vernichtung", das wisse doch jeder.
CNN: Atomprogramm höchstens ein paar Monate verlangsamt
Dem Bericht zufolge wurden in der tief in den Berg gebauten Anlage in Fordo lediglich die Eingänge zerstört, nicht jedoch die unterirdischen Gebäudeteile selbst. Außerdem habe der Iran laut "New York Times" bereits vor den Angriffen angereichertes Uran an andere Orte verlagert.
CNN berichtete, der Angriff habe das iranische Atomprogramm "höchstens um ein paar Monate" verzögert. Die Zeitung sprach von weniger als sechs Monaten.
US-Militär äußerte sich zurückhaltender als die Politik
Sowohl CNN als auch die "New York Times" wiesen darauf hin, dass es sich um eine erste Einschätzung handle und weitere Untersuchungen zu abweichenden Ergebnissen führen könnten. US-Generalstabschef Dan Caine äußerte sich bereits am Sonntag zurückhaltender als politische Vertreter. Er erklärte gegenüber Journalisten, es gebe an den Atomanlagen "schwere Schäden und Zerstörung", wobei auch bunkerbrechende Bomben eingesetzt worden seien.
Israel hatte vor etwa zehn Tagen eine großangelegte Militäroperation gegen den Iran begonnen, um dessen Atomprogramm sowie die Entwicklung ballistischer Raketen zu stoppen. Seit heute gilt eine Waffenruhe.
Der Iran betont weiterhin, sein Atomprogramm diene ausschließlich zivilen Zwecken und nicht der Entwicklung von Atomwaffen.
Verwendete Quelle:
Nachrichtenagentur dpa
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