Einsatz in Kalifornien
Richterliche Entscheidung: Trump muss Nationalgarde aus L.A. abziehen
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von dpaSie untersteht eigentlich der Kontrolle des Bundesstaates: Die kalifornische Nationalgarde bei einem Trainingseinsatz in Los Angeles.
Bild: Jae C. Hong/AP/dpa
Im Sommer orderte Trump rund 4.000 Soldat:innen nach Los Angeles, gegen den Willen des demokratischen Gouverneurs. Nun hat ein Richter den Einsatz für rechtswidrig erklärt und die Streitkräfte aufgefordert, die Stadt zu verlassen.
Das Wichtigste in Kürze
Ein Bundesrichter hat Trumps Einsatz der Nationalgarde in Kalifornien für rechtswidrig erklärt.
In dem Urteil kritisiert der Richter die US-Regierung stark.
Gouverneur Newsom begrüßt die Entscheidung.
Ein Bundesrichter hat die Regierung von US-Präsident Donald Trump angewiesen, ihren Einsatz von Soldaten der Nationalgarde Kaliforniens in Los Angeles zu beenden. Der Richter Charles R. Breyer forderte die US-Regierung auf, die Kontrolle über die Nationalgardisten an den Gouverneur von Kalifornien, Gavin Newsom, zurückzugeben. Er setzte seine Anordnung allerdings bis Montag aus, sodass die Regierung noch Zeit hat, vor dem Inkrafttreten in Berufung zu gehen.
Blankoscheck statt echter Kontrolle
Die Gründerväter hätten das Regierungssystem in den USA auf gegenseitige Kontrollen ausgelegt, hieß es in der Begründung. Die US-Regierung mache jedoch klar, dass sie statt echter Kontrolle nur einen Blankoscheck wolle. Sechs Monate nachdem sie die kalifornische Nationalgarde erstmals unter Bundeskontrolle gestellt habe, behalte sie weiterhin die Kontrolle über einige Gardist:innen. Dabei gebe es keine Anzeichen dafür, dass die Vollstreckung von Bundesgesetzen in irgendeiner Weise behindert werde, argumentierte der Richter.
Reaktion auf Proteste gegen Trump-Politik
Trumps Regierung hatte im Sommer etwa 4.000 Soldat:innen der Nationalgarde für einen Einsatz in Los Angeles mobilisiert, als dort gegen die Migrationspolitik der US-Regierung protestiert wurde. Die Westküstenmetropole war damit die erste von mehreren demokratisch regierten Städten, in die Washington Nationalgardisten schickte. Inzwischen sind in Los Angeles laut dem Gerichtsdokument nur noch rund 100 unter Bundeskontrolle gestellte kalifornische Nationalgardist:innen im Einsatz. Auch andernorts beschäftigen sich Gerichte mit Trumps Vorgehen.
Gouverneur Newsom begrüßt Entscheidung
Die Nationalgarde ist eine militärische Reserveeinheit und Teil der US-Streitkräfte. Jeder Bundesstaat hat seine eigene Nationalgarde und im Normalfall haben auch die Bundesstaaten die Kontrolle über die Soldat:innen. In bestimmten Situationen kann allerdings der US-Präsident das Kommando übernehmen. Ein Einsatz der Nationalgardisten gegen den Willen eines Gouverneurs wie im Fall von Los Angeles ist aber eine höchst ungewöhnliche Machtdemonstration der Regierung. Das hatte zuvor seit 1965 kein US-Präsident mehr gemacht. Kritiker warfen Trump vor, mit dem Vorgehen politische Gegner einschüchtern zu wollen.
Kaliforniens Gouverneur Newsom, der als möglicher Kandidat der Demokraten für die nächste Präsidentschaftswahl gilt, begrüßte die Anordnung des Richters. "Die heutige Entscheidung ist mehr als klar - die Bundeskontrolle der Nationalgarde in Kalifornien ist illegal und muss enden."
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