Kurz vor Parlamentswahl
Putins Saboteure: Moldaus Präsidentin warnt vor russischer Einmischung
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von dpaMaia Sandu, Präsidentin der Republik Moldau, gibt im Präsidentenpalast eine Pressekonferenz.
Bild: Kay Nietfeld/dpa
Die Polizei in Moldau nimmt Dutzende Männer fest, die angeblich in russischem Auftrag Gewalt ausüben sollten. Präsidentin Sandu zeigt sich tief besorgt.
Wenige Tage vor der Parlamentswahl in der Republik Moldau hat die proeuropäische Präsidentin Maia Sandu vor einer Einmischung Russlands gewarnt. "Der Kreml wendet Hunderte Millionen US-Dollar auf, um Hunderttausende Stimmen auf beiden Seiten des Dnjestrs und im Ausland zu kaufen", sagte Sandu in einer Videoansprache.
Moldaus Präsidentin warnt vor Moskaus Einmischung
Hunderte Personen bekämen Geld, "um Chaos zu provozieren, Gewalt zu säen und die Gesellschaft einzuschüchtern", sagte die Präsidentin in Chisinau. Sie bezog dies auf landesweite Razzien vom Montag, bei denen 74 Personen festgenommen worden seien. Ihnen wird vorgeworfen, Massenunruhen in Moldau vorbereitet zu haben. Nach Angaben der Ermittler haben einige Verdächtige in Serbien den Gebrauch von Waffen trainiert.
Brückenkopf für russische Invasion in der Ukraine?
Wenn Russland die Kontrolle über die Republik Moldau erlange, sei die europäische Integration des Landes gefährdet, warnte Sandu. Sie befürchtete auch Folgen für die benachbarte Ukraine: "Unser Land wird zum Brückenkopf, um in das Gebiet Odessa einzudringen."
Die prorussische Opposition in Moldau nannte das Vorgehen der Polizei einen Einschüchterungsversuch. Sandu und ihre Partei Aktion und Solidarität (PAS) wollten das Land in einen Krieg mit Russland treiben, sagte der moldauische Sozialistenchef Igor Dodon der russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge. In Moskau stellte der russische Auslandsgeheimdienst SWR die Behauptung auf, die Europäische Union wolle Moldau besetzen und ein NATO-Kontingent ins ukrainische Gebiet Odessa entsenden.
Land zwischen EU und Russland
In Moldau wird am Sonntag (28.9.) ein neues Parlament gewählt. Das kleine Land zwischen Rumänien und der Ukraine ist seit Jahrzehnten zwischen einer Annäherung an den Westen und einer Anlehnung an Russland hin- und hergerissen.Seit 2022 ist der arme Agrarstaat EU-Beitrittskandidat. Bei einem Referendum 2024 setzten sich die Befürworter eines EU-Kurses knapp durch. Umfragen lassen erwarten, dass Sandus Partei PAS bei der Wahl wieder stärkste Kraft werden könnte, aber nicht mehr alleine regieren kann.
Verwendete Quellen:
Nachrichtenagentur dpa
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