Ehemaliger Verfassungsschutzchef
Paukenschlag bei der Werteunion: Parteichef Maaßen tritt aus
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von Max StrumbergerMit diesem Wahlplakat wollte Hans-Georg Maaßen 2025 zur Bundestagswahl antreten. Mit überschaubarem Erfolg: die Partei holte 0,0001 Prozent.
Bild: Panama Pictures
Hans-Georg Maaßen gibt auf: Der Ex-Verfassungsschutzchef tritt als Vorsitzender der Werteunion zurück und verlässt die Partei. Nach internen Streitigkeiten und einem katastrophalen Wahlergebnis sieht Maaßen keine Perspektive mehr für die politische Zukunft der Gruppierung.
Das Wichtigste in Kürze
Hans-Georg Maaßen zieht Konsequenzen.
Nach internen Machtkämpfen und dem desaströsen Wahlergebnis der Werteunion tritt er als Parteichef zurück und verlässt die Partei.
Der frühere Verfassungsschutzchef kritisiert die Entwicklung der Partei und plant eine Neuorientierung.
Die Werteunion, einst als konservative Alternative innerhalb des politischen Spektrums gegründet, erlebte bei der Bundestagswahl ein desaströses Ergebnis. Mit lediglich 6.736 Zweitstimmen erreichte die Partei gerade einmal 0,0001 Prozent der Wählerstimmen. Dieses Ergebnis war nicht nur eine herbe Enttäuschung für die Partei, sondern auch ein persönlicher Rückschlag für Hans-Georg Maaßen, der als Parteichef und prominentes Gesicht der Werteunion angetreten war. Nach der Wahlniederlage wurde die Werteunion zunehmend von internen Konflikten erschüttert.
Machtkämpfe und ideologische Differenzen zwischen den Mitgliedern sorgten für eine angespannte Atmosphäre. Maaßen stand dabei immer wieder in der Kritik – sowohl von parteiinternen Gegnern als auch von politischen Beobachtern. Am Mittwoch (8. Oktober) zog der ehemalige Verfassungsschutzchef Maaßen schließlich die Konsequenzen aus den anhaltenden Querelen und dem politischen Misserfolg: In einem Schreiben an die rund 1.400 Mitglieder der Werteunion erklärte er seinen Rücktritt als Parteivorsitzender sowie den Austritt aus der Partei und dem Förderverein.
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Machtkampf mit Ex-AfD-Chef Meuthen spaltete die Partei
Der unmittelbare Auslöser für Maaßens Entscheidung war eine Veranstaltung des Fördervereins der Werteunion, bei der fast ausschließlich Nicht-Partei-Mitglieder in den Vorstand gewählt wurden. Dieser Vorfall verdeutlichte die tiefen Gräben innerhalb der Organisation. Maaßen kritisierte öffentlich rechts- und satzungswidriges Verhalten und betonte, dass er dies als Parteivorsitzender nicht dulden könne. Sein Rücktritt und der Austritt weiterer Vorstandsmitglieder beendeten schließlich den internen Machtkampf.
Ein zentraler Konfliktpunkt war das Verhältnis zwischen Maaßen und Jörg Meuthen, dem ehemaligen AfD-Chef und heutigen Vize-Vorsitzenden der Werteunion. Maaßen hatte ein Parteiausschlussverfahren gegen Meuthen vorbereitet, nachdem dieser seinen Rücktritt gefordert hatte. Die Spannungen zwischen den verschiedenen Fraktionen innerhalb der Partei führten zu gegenseitigen Vorwürfen von Putschversuchen und autokratischen Tendenzen, was die Handlungsfähigkeit der Werteunion weiter schwächte.
Trotz seines Rücktritts will Maaßen weiterhin politisch aktiv bleiben und mitgestalten. Er kündigte an, eine neue Organisationsform zu entwickeln, die nicht zwingend eine Partei sein müsse. Alternativ könne er sich vorstellen, eine bestehende Partei zu unterstützen, die das Ziel einer Politikwende verfolgt. Die "Bild"-Zeitung spekuliert in diesem Zusammenhang über einen bevorstehenden Parteibeitritt Maaßens in die AfD. "Wir haben bis zur nächsten Bundestagswahl Zeit, aus Fehlern zu lernen und uns neu aufzustellen", erklärte Maaßen.
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