Teuer heißt nicht besser
Öko-Test: Viele Speiseöle enthalten gefährliche Mineralölrückstände
Veröffentlicht:
von Max StrumbergerErschreckend viele Speiseöle enthalten Rückstände von Rohöl.
Bild: IMAGO/MiS
Eine neue Untersuchung von Öko-Test zeigt, dass selbst hochwertige Speiseöle oft mit Mineralölbestandteilen belastet sind. Besonders problematisch sind aromatische Kohlenwasserstoffe, die potenziell krebserregend sind.
Das Wichtigste in Kürze
Öko-Test hat 50 Speiseöle untersucht und dabei alarmierende Ergebnisse gefunden.
Viele Produkte enthalten Mineralölrückstände, die gesundheitsschädlich sein können.
Trotz hoher Preise schneiden einige Öle schlecht ab.
Der aktuelle Test von Öko-Test zeigt, dass viele Speiseöle, darunter auch hochwertige Produkte, häufig mit Mineralölbestandteilen belastet sind. Besonders alarmierend ist, dass einige der getesteten Öle erhebliche Mengen dieser Rückstände enthalten, die potenziell gesundheitsschädlich sein können. Trotz der Dringlichkeit des Problems bleibt die Regulierung hinter den wissenschaftlichen Erkenntnissen zurück.
50 Speiseöle unter die Lupe genommen
Für den Test wurden 50 Speiseöle untersucht, darunter Walnusskern-, Erdnuss-, Kürbiskern-, Hanf- und Sesamöle. Die Auswahl umfasste sowohl Bio- als auch konventionelle Produkte sowie raffinierte und kalt gepresste Varianten. Die Preisspanne war enorm: Während Erdnussöl bereits ab 55 Cent pro 100 ml erhältlich war, kostete hochwertiges Walnusskernöl bis zu 6,49 Euro für die gleiche Menge. Ein hoher Preis bedeutet also nicht immer bessere Qualität. Zehn der 50 getesteten Öle wurden mit der Bestnote "sehr gut" bewertet. Bei ihnen wurden kaum oder gar keine Mineralölrückstände nachgewiesen. Dazu gehören unter anderem das Edeka Genussmomente Steirisches Kürbiskernöl sowie das Allgäuer Ölmühle Bio Kürbiskernöl.
Besonders Erdnussöle betroffen
Während einige Produkte positiv überraschten, fielen andere durch alarmierende Ergebnisse auf. Besonders betroffen waren die Erdnussöle, von denen viele mit "mangelhaft" oder "ungenügend" bewertet wurden. Das Mazola Erdnussöl wies die höchsten gemessenen Werte an aromatischen Kohlenwasserstoffen (MOAH) auf, die als potenziell krebserregend gelten.
Krebserregende Substanzen nachgewiesen
Mineralölrückstände wie MOSH und MOAH stellen ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko dar. MOSH sind gesättigte Kohlenwasserstoffe, die sich im Körper anreichern können, während MOAH aromatische Kohlenwasserstoffe enthalten, die als besonders problematisch gelten und krebserregende Substanzen umfassen können. Trotz dieser Risiken gibt es keine verbindlichen Grenzwerte für MOSH, und die vorgeschlagenen Höchstwerte für MOAH sind nicht gesetzlich bindend. Diese regulatorische Lücke gefährdet die Sicherheit der Verbraucher:innen.
Verwendete Quellen:
Nachrichtenagentur dpa
Öko-Test
:newstime verpasst? Hier aktuelle Folge ansehen
Mehr entdecken

Falschinformationen im Netz
Streit um Fake-Video: Macron rügt US-Konzern Facebook

Prozess um Meinungsfreiheit
"From the river to the sea, ...": Gericht stuft Parole als Terror-Kennzeichen ein

Altersvorsorge
Neues Sparmodell: So funktioniert die Frühstart-Rente

15 Marken unter der Lupe
Windeln bei Öko-Test: Es muss nicht teuer sein

Vor Weihnachten
Neue DHL-Betrugsmasche: Dieses Dokument ist eine gefährliche Falle

Angriff auf jüdisches Lichterfest
Sydney-Attentat: Täter wegen 15-fachen Mordes und Terror angeklagt


