Altersvorsorge

Neues Sparmodell: So funktioniert die Frühstart-Rente

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von Max Strumberger

2026 soll die Frühstart-Rente kommen.

Bild: imago images / Andreas Gora


Mit der Frühstart-Rente führt die Regierung ein innovatives Konzept ein, das Kindern ab Jahrgang 2020 ein finanzielles Fundament bietet. Durch regelmäßige Einzahlungen und Kapitalmarktinvestitionen entsteht ein Startkapital, das langfristig Sicherheit schafft.

Das Wichtigste in Kürze

  • Ab 2026 startet die Frühstart-Rente.

  • Ein staatlich gefördertes Depot für Kinder ab Jahrgang 2020 soll Eltern zum Sparen motivieren und Kindern finanzielle Bildung vermitteln.

  • Das Modell könnte die Altersvorsorge in Deutschland nachhaltig verändern.

Mit der Einführung der Frühstart-Rente wagt die Bundesregierung einen innovativen Schritt, um die finanzielle Zukunft der jüngsten Generation zu sichern. Das Konzept ist ebenso einfach wie wegweisend: Ab 2026 sollen alle Kinder ab Jahrgang 2020 ein staatlich gefördertes Depot erhalten, in das monatlich zehn Euro eingezahlt werden. Über zwölf Jahre ergibt sich so ein Startkapital von 1.500 Euro – eine Summe, die durch kluge Kapitalmarktinvestitionen und den Zinseszinseffekt deutlich anwachsen kann.

Ziel ist es, Eltern frühzeitig zum Sparen zu motivieren und Kindern eine solide Grundlage für ihre Altersvorsorge oder andere finanzielle Ziele zu bieten. Besonders spannend ist die Flexibilität des Modells. Eltern können selbst entscheiden, ob sie ein eigenes Juniordepot für ihr Kind eröffnen oder die staatliche Verwaltung durch die Bundesbank nutzen möchten. Letztere garantiert Transparenz, indem sie regelmäßig Informationen zur Renditeentwicklung veröffentlicht.

Kinder können bei Volljährigkeit selbst entscheiden

Diese Möglichkeit dürfte vor allem für Familien attraktiv sein, die wenig Erfahrung mit Kapitalanlagen haben. Zudem können Eltern jederzeit das angesparte Geld in ein privates Depot umziehen lassen, falls sie sich später doch für eine eigenständige Verwaltung entscheiden. Mit Volljährigkeit liegt die Entscheidung über die weitere Verwendung des Geldes schließlich bei den Kindern selbst – Ein weiterer Aspekt, der die Frühstart-Rente hervorhebt, ist ihre langfristige Perspektive. Finanzieren will die Koalition die Ausweitung unter anderem mit Dividenden aus einem Aktienpaket mit Beteiligungen des Bundes im Wert von zehn Milliarden Euro.


Auch ältere Jahrgänge könnten noch einbezogen werden

Die Bundesregierung plant, das Modell nicht nur auf die jüngsten Jahrgänge zu beschränken, sondern ab 2029 auch ältere Kinder einzubeziehen. Dies könnte eine entscheidende Maßnahme sein, um die Generationen zwischen 2012 und 2020 nicht außen vor zu lassen. Gleichzeitig wird die Frühstart-Rente durch steuerfreie Erträge während der Ansparphase und eine mögliche Integration in den Schulunterricht ergänzt. So sollen Kinder frühzeitig lernen, wie wichtig Sparen und Investieren für ihre Zukunft sind. Wenn Eltern oder Großeltern zusätzlich einzahlen, wächst das Kapital entsprechend weiter an.

Damit bietet die Frühstart-Rente nicht nur einen soliden Grundstein für die Altersvorsorge, sondern auch Potenzial für größere finanzielle Ziele wie Bildung oder den Start ins Berufsleben. Die Frühstart-Rente ist mehr als nur ein finanzielles Förderprogramm – sie symbolisiert einen Paradigmenwechsel in der deutschen Altersvorsorgepolitik. Zusammen mit der geplanten Riester-Reform soll sie ab 2027 in Kraft treten und eine neue Ära des Sparens einläuten. Indem sie Familien ermutigt, frühzeitig Kapital anzulegen, und gleichzeitig Kindern finanzielle Bildung vermittelt, könnte sie langfristig dazu beitragen, die finanzielle Sicherheit der kommenden Generationen zu stärken.


Verwendete Quellen:

Nachrichtenagentur dpa

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