Anschlag auf Weihnachtsmarkt

Merz spricht bei Gedenkveranstaltung in Magdeburg

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von dpa

Merz kam zum Gedenken nach Magdeburg.

Bild: Hendrik Schmidt/dpa


Bei dem Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt starben vor einem Jahr sechs Menschen, weitere wurden verletzt. Bundeskanzler Merz findet tröstende Worte für die Opfer.

Das Wichtigste in Kürze

  • Kanzler Merz will den Opfern und Angehörigen des Anschlags auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt anhaltende Unterstützung gewährleisten.

  • Er betonte: "Auch Wut und Zorn dürfen sein im Auge von grausamen Verbrechen, wie dieses eines war".

  • Zur Aufarbeitung des Geschehens wurde ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss eingesetzt.

Bundeskanzler Friedrich Merz hat Opfern und Angehörigen des Anschlags auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt anhaltende Unterstützung der Bundesregierung zugesagt. "Wir stehen an Ihrer Seite, heute und in Zukunft. Und wenn es daran fehlen sollte, dann sind wir auch heute noch aufgerufen, dies zu korrigieren und dies zu verbessern", sagte der CDU-Politiker bei einer Gedenkveranstaltung ein Jahr nach der Tat.

In der gemeinsamen Trauer könnten Trost und Kraft liegen. Aber: "Auch Wut und Zorn dürfen sein im Auge von grausamen Verbrechen, wie dieses eines war", betonte Merz. Deutschland sei ein Land, "das nichts höher stellt als den Menschen, jeden Einzelnen, als das Leben eines Menschen." Es gehe darum, einander bedingungslos Anteilnahme zu schenken, wo Unrecht geschehe, zusammenzustehen, wo Gewalt ausbreche, und beharrlich denen beizustehen, die Gewalt erleben.

Sechs Tote und mehr als 300 Verletzte

Am 20. Dezember 2024 war ein 50-Jähriger aus Saudi-Arabien mit einem Mietwagen mit bis zu 48 Kilometern pro Stunde durch die Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt gefahren. Ein neunjähriger Junge sowie fünf Frauen im Alter von 45 bis 75 Jahren kamen ums Leben. Mehr als 300 weitere Menschen wurden verletzt. Gegen den Todesfahrer läuft derzeit der Strafprozess am Landgericht Magdeburg. Der Mann hat die Tat gestanden.

Aufarbeitung im Landtag

Der Todesfahrer hatte im vergangenen Jahr eine breite Lücke zwischen Absperrungen genutzt, um auf den Weihnachtsmarkt zu fahren. Für dieses Jahr wurden die Sicherheitsvorkehrungen deutlich verstärkt. Nach Diskussionen entschied sich die Stadt, den Weihnachtsmarkt wieder am selben Ort stattfinden zu lassen.

Zur Aufarbeitung des Geschehens hat der Landtag einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss eingesetzt, der sich unter anderem mit Genehmigungen und Zuständigkeiten befasst hat. Thema ist auch der Lebenslauf des Täters, der sich selbst als Aktivist für die Rechte saudischer Frauen sieht und vielfach in Konflikt mit Behörden geriet. Bis zum Anschlag arbeitete er als Psychiater im Maßregelvollzug für psychisch kranke Straftäter in Bernburg.

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