Taipeh widerspricht Peking
Machtspiele oder "Propaganda": Hat China vor Trump-Gipfel Angriff auf Taiwan simuliert?
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von Christopher Schmitt:newstime
Im Video: China will Angriff auf Taiwan geübt haben
Videoclip • 01:12 Min • Ab 12
In wenigen Tagen wollen sich Donald Trump und Xi Jinping in Südkorea treffen. Nur kurz zuvor will China einen Angriff auf Taiwan simuliert haben. Doch auf der demokratisch regierten Insel heißt es, Peking betreibe nur "Propaganda".
Das Wichtigste in Kürze
Chinesischen Staatsmedien zufolge haben Militäreinheiten des Ostkommandos der Volksbefreiungsarmee "kürzlich" einen Angriff auf Taiwan simuliert.
Die Militärübung soll demnach wenige Tage vor einem Treffen von US-Präsident Donald Trump mit Chinas Präsident Xi Jinping stattgefunden haben.
Taiwans Verteidigungsministerium erklärt jedoch, es habe keine ungewöhnlichen Aktivitäten bezüglich chinesischer Flugbewegungen registriert.
Nur wenige Tage vor einem geplanten Präsidenten-Treffen zwischen Donald Trump und Xi Jinping am Donnerstag (30. Oktober) in Südkorea hat China angeblich einen Angriff auf Taiwan geprobt. Dies berichtet NTV unter Berufung auf staatliche chinesische Medien.
Militäreinheiten des Ostkommandos der Volksbefreiungsarmee haben demnach "kürzlich" Luftblockaden sowie Präzisionsschläge simuliert. In den Augen Pekings handelt es sich bei der demokratisch regierten Insel um eine abtrünnige Provinz, immer wieder droht die Volksrepublik mit der Eroberung.
Bei dem Manöver seien mehrere strategische H-6K-Bomber in die Gewässer sowie den Luftraum Taiwans geflogen, dort hätten sie "simulierte Gefechtsübungen" absolviert. Ein genaues Datum der Übungen wurde jedoch nicht erwähnt. Die Staatsmedien verbreiteten ein Video, in dem ein Pilot behauptete, dass die Küste Taiwans deutlich zu erkennen sei.
Doch Taiwans Verteidigungsministerium wies die chinesische Darstellung zurück. Es handele sich um "psychologische Einschüchterung und Propaganda". Ungewöhnliche Aktivitäten seien in den jüngsten Tagesberichten über chinesische Flugbewegungen nicht genannt worden.
US-Außenminister Rubio beruhigt Taipeh
Der Fokus beim Treffen zwischen Trump und Xi dürfte auf dem amerikanisch-chinesischen Handelsstreit liegen. Jedoch dürften auch geopolitische Sicherheitsthemen, zu denen zweifellos auch Taiwan gehört, auf den Tisch kommen. US-Außenminister Marco Rubio hat Taipeh im Vorfeld beschwichtigt, Taiwan müsse sich keine Sorgen über die anstehenden Gespräche machen.
Beide Seiten geben sich derweil unversöhnlich: Frieden müsse auf Stärke beruhen, unterstrich etwa der taiwanesische Präsident Lai Ching-te kürzlich laut NTV in einem Interview. "Wir können uns nicht der Illusion hingeben, dass eine Vereinbarung auf einem Stück Papier Frieden schaffen kann", so Lai.
Für Peking ist der Präsident Taiwans ein "Separatist", mit dem man keine Gespräche führt. Erst vor kurzem wiederholte ein hoher chinesischer Beamter die Forderung nach einer "friedlichen Wiedervereinigung". Doch auch eine gewaltsame Angliederung wird nicht ausgeschlossen, immer wieder kommt es zu entsprechenden Militärübungen.
Verwendete Quellen
ntv: "China übt kurz vor Trump-Gipfel Angriff auf Taiwan"
Nachrichtenagentur dpa
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