Medienkampf um Warner Bros.

"Korrupt" oder "inkompetent": Trump fordert Verkauf von CNN

Veröffentlicht:

von Benedikt Rammer

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Trump mischt sich ein und fordert Verkauf von CNN

Videoclip • 01:14 Min • Ab 12


US-Präsident Donald Trump hat sich für den Verkauf von CNN ausgesprochen. Im Zuge möglicher Übernahmen des Mutterkonzerns Warner Bros. Discovery kritisiert er die Leitung des Netzwerks scharf und fordert tiefgreifende Veränderungen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Donald Trump fordert den Verkauf von CNN im Rahmen einer möglichen Übernahme von Warner Bros. Discovery.

  • Paramount CEO David Ellison hat umfassende Reformen bei CNN angekündigt, sollte sein Unternehmen erfolgreich sein.

  • Paramounts Konkurrent im Kampf um Warner Bros. ist Netflix. Der Konzern konzentriert sich aber ausschließlich auf Studio- und Streaming-Assets und zeigt kein Interesse an CNN oder anderen TV-Netzwerken.

US-Präsident Donald Trump hat am Mittwoch (11. Dezember) seine Forderung bekräftigt, dass CNN im Rahmen einer möglichen Übernahme von Warner Bros. Discovery verkauft werden sollte. Bei einem Event im Weißen Haus erklärte Trump laut "Politico": "Die Menschen, die CNN derzeit leiten, sind entweder korrupt oder inkompetent." Damit setzt er seine langjährige Kritik am Nachrichtensender fort, den er häufig der Voreingenommenheit und falscher Berichterstattung beschuldigt.

Paramount und Netflix im Bieterwettstreit

Trumps Aussagen folgen einem Bericht des "Wall Street Journal", wonach Paramount Skydance CEO David Ellison dem Präsidenten zugesichert habe, umfassende Änderungen bei CNN vorzunehmen, sollte sein Unternehmen Warner Bros. Discovery übernehmen. Paramount hatte am Montag eine feindliche Übernahme des Konzerns gestartet, nachdem es zuvor im ersten Bieterwettstreit gegen Netflix unterlag. Netflix will Warner Bros. für fast 83 Milliarden US-Dollar kaufen, hat jedoch kein Interesse daran, die TV-Netzwerke wie CNN zu erwerben, sondern fokussiert sich ausschließlich auf Studio- und Streaming-Assets. Am Montag hat Paramount mit einem neuen Angebot nachgezogen und kündigte an, 108 Milliarden US-Dollar zu zahlen.

Auch Trumps Schwiegersohn mischt mit

Ellison plant, CNN im Falle einer Übernahme neu auszurichten und hat bereits bei CBS umfassende Reformen umgesetzt. Nach einem Rechtsstreit mit Trump über ein Interview mit der damaligen Vizepräsidentin Kamala Harris führte Ellison Maßnahmen zur Überprüfung journalistischer Bias ein und holte Bari Weiss als neue Chefredakteurin zu CBS.

Die Finanzierung der Übernahme durch Paramount wird unter anderem von der Investmentfirma von Trumps Schwiegersohn Jared Kushners und mehreren staatlichen Fonds aus dem Nahen Osten unterstützt. Laut Trump solle CNN entweder Teil des Deals sein oder separat verkauft werden: "Ich denke, jede Transaktion sollte garantieren, dass CNN entweder Teil davon ist oder separat verkauft wird," sagte der Präsident laut "Politico"

Kritik an Medien und Antitrust-Vorgaben

Trump betonte zudem, dass er nicht direkt in die Verhandlungen involviert sei, aber dass die Eigentümerstruktur von CNN eine Rolle spielen müsse. Gleichzeitig deutete er an, dass er bereit sei, seine Haltung von den Expert:innen für Kartellrecht überdenken zu lassen: "Ich kann mich von talentierten Leuten, die wir haben, umstimmen lassen."

CNN ist seit Langem Zielscheibe von Trumps Kritik an den Mainstream-Medien. Das Weiße Haus veröffentlichte kürzlich eine "Media Offenders"-Webseite, auf der es angebliche Falschberichterstattung prominenter Nachrichtensender anprangert. Am Mittwoch attackierte Trump zudem einen CNN-Reporter bei einer Fragerunde. Als dieser nach den Gründen fragte, warum Verteidigungsminister Pete Hegseth keine Aufnahmen eines Luftangriffs auf ein angebliches Drogenschiff veröffentlichen wolle, konterte Trump: "Sie wissen schon, dass Sie für die Demokraten arbeiten, oder? Sie sind im Grunde genommen ein Arm der Demokratischen Partei."

Warner Bros. und Paramount halten sich bedeckt

Weder Warner Bros. noch Paramount haben sich bisher zu den Aussagen des US-Präsidenten geäußert. Die Verhandlungen rund um die Übernahme von Warner Bros. Discovery bleiben somit weiterhin offen und könnten maßgeblich beeinflussen, wie es mit CNN in Zukunft weitergeht.


Verwendete Quellen:

Politico: "Trump says he hopes to see CNN sold in Warner Bros. merger"

Nachrichtenagentur dpa

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