Trump-Vorstoß sorgt für Kritik
Kommt es zur "ethnischen Säuberung" in Gaza? Experte warnt vor Trump-Plan
Veröffentlicht:
von Emre Bölükbasi:newstime
Kritik an Trump für Gazastreifen Pläne
Videoclip • 01:36 Min • Ab 12
Donald Trump zufolge würde sein Plan, den zerstörten Gazastreifen in eine "Riviera des Nahen Ostens" verwandeln, doch der Nahost-Experte Robert Chatterjee sieht das ganz anders. Im :newstime-Interview warnt er vor einer "ethnischen Säuberung" in der Region.
Das Wichtigste in Kürze
US-Präsident Trump hatte kürzlich seinen Gaza-Plan vorgestellt und viel Kritik geerntet.
Der Nahost-Experte Robert Chatterjee sieht in dem Vorstoß die Gefahr einer "großflächigen Vertreibung".
Auch Israels Regierungschef Netanjahu sitze "mit im Boot".
Der Nahost-Experte Robert Chatterjee hat die umstrittenen Gaza-Pläne des US-Präsidenten Donald Trump scharf kritisiert und von einer drohenden "ethnischen Säuberung" gesprochen. "Was Trump vertritt oder wofür er sich einsetzt, ist eine großflächige Vertreibung - man könnte sogar von ethnischen Säuberungen reden", warnte er am Mittwoch (5. Februar) im Gespräch mit :newstime.
Der Republikaner hatte nach seinem Treffen mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahuverkündet, dass die USA den Gazastreifen "übernehmen" würden, um die Region in eine "Riviera des Nahen Ostens"zu verwandeln. Dafür müssten die Palästinenser:innen in dem Küstenstreifen die Region verlassen. Dieser Plan löste prompt weltweit harsche Kritik aus.
Chatterjee zufolge beruhen diese Aussagen Trumps "auf keinerlei Konzept", dennoch müsse man sie ernst nehmen. Der US-Präsident spiele mit seinem Vorstoß vor allem den rechtsextremen Mitgliedern der israelischen Regierung in die Karten, "die keinen Hehl daraus machen, dass sie alle Palästinenser aus Gaza und dem Westjordanland in absehbarer Zeit vertreiben wollen".
Netanjahu "sitzt mit im Boot"
Der Nahost-Experte wies auch auf die Reaktion Netanjahus auf die Ankündigung des Plans hin. "Er hat sich ja auch sehr vage gehalten, wohl auch in dem Bewusstsein, dass man es ihm nicht direkt in die Schuhe legen kann", sagte Chatterjee. Dennoch dürfe er nicht aus der Verantwortung genommen werden. "Wer auf einer Pressekonferenz daneben steht, wenn ein Politiker ethnische Säuberungen und Vertreibung und Annexion fordert, der sitzt mit im Boot", konstatierte er.
Chatterjee zufolge könne der Trump-Plan jedoch auch zu einem Interessenkonflikt zwischen Tel Aviv und Washington eskalieren. "Das einzige, was Netanjahu dabei vielleicht stört, ist, dass die Amerikaner jetzt plötzlich Besitzansprüche auf dieses Gebiet haben, das ja eigentlich die Israelis sich auch unter den Nagel reißen wollen", so der Experte.
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