Neue Gewaltspirale im Nahen Osten
Israel startet Großangriff auf den Iran – was wir bisher wissen
Veröffentlicht:
von Emre BölükbasiIsrael hat einen Großangriff aus den Iran gestartet.
Bild: Vahid Salemi/AP/dpa
Israel greift in den frühen Morgenstunden Dutzende Ziele im Iran an. Was bisher bekannt ist.
Das Wichtigste in Kürze
Israel hat in der Nacht einen massiven Angriff auf iranische Atomanlagen und Militärziele gestartet.
Teheran meldet zahlreiche Explosionen und den Tod hochrangiger Generäle.
Noch ist unklar, wie heftig der Gegenschlag ausfallen wird – die Lage im Nahen Osten droht zu eskalieren.
Israel hat in der Nacht auf Freitag (13. Juni) mit einem Großangriff auf iranische Städte und Atomanlagen begonnen. Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz sprach von einem "Präventivschlag", Ministerpräsident Benjamin Netanjahu von einem "erfolgreichem Eröffnungsschlag". In Teheran waren in den frühen Morgenstunden Explosionen zu hören. Was bisher bekannt ist - und was nicht.
Was wir wissen
Die Angriffe: Kurz vor Tagesanbruch meldeten iranische Staatsmedien mehrere Explosionenrund um die Hauptstadt Teheran. Anschließend bestätigte Israels Armee Angriffe im Iran. Es sei Irans Atomprogramm angegriffen worden. Es handele sich um "eine präventive, präzise, kombinierte Offensive". Neben dem Atomprogramm sollen auch weitere militärische Ziele angegriffen worden seien. Teheran war im Laufe des Freitagmorgens immer wieder von Explosionen erschüttert worden. Es dürfte sich um mehrere Angriffswellen von Israels Militär im Iran handeln. Israels Militärsprecher Effie Defrin erklärte später, mehr als 200 Kampfflugzeuge seien im Einsatz gewesen und mehr als 100 Ziele angegriffen worden.
Opfer: Der Kommandeur der mächtigen Revolutionsgarden, Generalmajor Hussein Salami, sei bei einer Attacke auf das Hauptquartier des Oberkommandos der Revolutionsgarden getötet worden, meldete die Nachrichtenagentur Tasnim. Die Revolutionsgarden sind Irans Elitestreitmacht. Auch Generalstabschef Mohammed Bagheri ist tot. Die Agentur Tasnim bestätigte außerdem die Tötung von zwei bekannten Wissenschaftlern.
Orte: Neben den Angriffen in der iranischen Hauptstadt Teheran wurden laut Netanjahu auch Atomanlagen des Landes getroffen - die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA)nennt eine der wichtigsten iranischen Atomanlagen: Die Uran-Anreicherungsanlage in Natans sei "unter den Zielen", teilte IAEA-Chef Rafael Grossi mit. Das staatliche Fernsehen im Iran berichtete über Rauch an der Atomanlage.
Weitere israelische Angriffe: Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bezeichnete die Angriffe in den frühen Morgenstunden als "Eröffnungsschlag". Er sagte zudem: "Diese Operation wird so viele Tage andauern, wie es braucht, um diese Bedrohung zu beseitigen."
Iranischer Gegenschlag: Irans Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chamenei droht Israel als Reaktion auf den nächtlichen Großangriff mit Vergeltung. Israel müsse mit "einer harten Bestrafung" rechnen, wurde der Religionsführer in einer Mitteilung seines Büros zitiert. Nach israelischen Angaben hat der Iran in den vergangenen Stunden mehr als 100 Drohnen in Richtung Israel geschickt, die sich auf dem Weg zum jüdischen Staat befinden.
Was wir nicht wissen
Auswirkungen: Obwohl der Iran mit einer harten Reaktion auf Israels Vorgehen drohte, ist nicht bekannt, welche genauen Folgen die nächtlichen Angriffe auf die gesamte Region haben werden. Die Sorge vor einer massiven Eskalation im Nahen Osten ist groß. Im vergangenen Jahr standen Israel und der Iran bereits mehrfach am Rande eines offenen Kriegs. In Israel geht man Medienberichten zufolge davon aus, dass mögliche Kämpfe mit dem Iran sich über mindestens zwei Wochen ziehen könnten.
Opfer: Irans Behörden meldeten zwar Opfer und Schäden in weiten Landesteilen. Wie viele Menschen - auch Zivilist:innen - insgesamt durch den Großangriff gestorben oder verletzt worden sind, ist bisher allerdings nicht bekannt. Iranische Medien zeigten Bilder zerstörter Häuserfassaden in Teheran. In Videos war zu sehen, wie Rettungskräfte unter Trümmern nach Verschütteten suchen.
Weitere Ziele der Angriffe: Militärsprecher Defrin erklärte zwar, wie viele Kampfflugzeuge im Einsatz waren und wie viele Ziele angegriffen wurden. Dennoch istdas genaue Ausmaß der Angriffe bisher nicht bekannt. Es war zudem unklar, ob neben der Atomanlage in Natans tatsächlich weitere Anlagen des Atomprogramms getroffen wurden und wenn ja, welche.
Verwendete Quellen:
Nachrichtenagentur dpa
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