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Frösche und Dinos gegen Trump: Was es mit den Kostümen bei den "No Kings"-Protesten auf sich hat

Veröffentlicht:

von Joachim Vonderthann

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"No Kings": Millionen demonstrieren gegen Trump

Videoclip • 01:00 Min • Ab 12


Bei den "No Kings"-Protesten gegen US-Präsident Trump sind sehr viele bunte Kostüme zu sehen. Das hat einen ganz bestimmten Grund.

Das Wichtigste in Kürze

  • Aufblasbare Kostüme prägen die "No Kings"-Proteste gegen Donald Trump.

  • Die humorvolle Strategie soll die Vorwürfe der Gewaltbereitschaft entkräften.

  • Doch Polit-Experten äußern sich auch skeptisch zu dieser Art des Protests.

Die jüngsten "No Kings"-Proteste gegen Präsident Donald Trump in den Vereinigten Staaten und weltweit boten ein ungewöhnliches Bild: Demonstrierende erschienen in aufblasbaren Kostümen, darunter Frösche mit Kronen, Einhörner und sogar Hummer mit Schildern wie "No Shellfish Kings". Diese Aktionen zielten darauf ab, humorvoll gegen die Politik der Trump-Administration Stellung zu beziehen, während gleichzeitig den Republikaner:innen die Absurdität ihrer Kritik vor Augen geführt werden soll.

Mit bunten Kostümen gegen Trump

Mike Nellis, ein demokratischer Stratege, erklärte die Strategie hinter diesen Protesten, wie die "New York Times" (NYT) berichtet: "Die Albernheit ist der Punkt. All diese MAGA-Typen behaupten, diese Städte seien gesetzlos und gefährlich. Das Ziel ist es, die Absurdität solcher Behauptungen aufzuzeigen." Die Aktionen sollen auch die Erzählung der Republikaner:innen kontern, die Demonstrationen als "Hass-Amerika"-Kundgebungen brandmarken.

Frosch- und Giraffenkostüme besonders populär

Die kostümierten Protestierenden sind besonders in Städten wie Portland, im US-Bundesstaat Oregon, präsent, wo sie bewusst skurrile Aktionen vor einer Hafteinrichtung der Einwanderungsbehörde inszenierten. Lokale Aktivist:innen haben eine Initiative namens "Operation Inflation" gestartet, um aufblasbare Kostüme für Proteste gegen die ICE, die US-Einwanderungsbehörde, bereitzustellen. Diese sollen nicht nur die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, sondern auch die Stimmung friedlich halten. "Wenn man die Hüpfburgen hat, fangen alle an zu tanzen, und selbst die Leute, die sehr ernsthaft sind, bleiben diszipliniert und nicht wütend", erklärte Aktivist Brooks Brown.

Laut Brown haben rund 10.000 Menschen in nur zehn Tagen für die Aktion gespendet. Die beliebtesten Kostüme wechseln dabei häufig: Während zunächst Frösche und Hot Dogs dominierten, gewannen später Giraffen an Popularität, insbesondere nachdem ein Demonstrant in einem Giraffenkostüm verhaftet wurde. Auch T-Rex-Kostüme waren auf Bildern häufig zu sehen.

Auch diese Frösche protestieren gegen Donald Trump

Menschen in Froschkostümen versammeln sich in Portland zu einer "No Kings"-Demonstration gegen US-Präsident Trump.

Bild: Jenny Kane/AP/dpa


Selbst Republikaner geben zu: Aktion ist "clever"

Politische Strategen und Wissenschaftler:innen bewerten diese Form des Protests unterschiedlich. Während einige Republikaner:innen wie Sprecherin Abigail Jackson die Aktionen als albern abtun, erkennen andere die Wirksamkeit dieser Strategie an. Terry Sullivan, ein republikanischer Stratege, lobte den Einsatz von aufblasbaren Kostümen als "clever" und betonte ihre Fähigkeit, Aufmerksamkeit zu erzeugen.

Auch Bruce Cain von der Stanford University sieht Potenzial in dieser Herangehensweise: "Die Verwendung von Kostümen wirkt dem Image der Demokratischen Partei als gewalttätige Partei entgegen." Doch er warnt auch vor dem Risiko, dass solche Aktionen zu einer "partyähnlichen Atmosphäre" führen könnten.

Die "No Kings"-Veranstalter werfen Trump vor, sich über demokratische Grenzen hinwegzusetzen und Macht anzuhäufen, die einem US-Präsidenten nicht zustehe. "Der Präsident glaubt, seine Macht sei absolut", heißt es auf der Website der Organisatoren. "Aber in Amerika haben wir keine Könige." Präsident Trump sieht das erwartungsgemäß anders. 

Bei den Protesten äußerten Teilnehmende ganz unterschiedliche Sorgen - vom Vorgehen der Trump-Regierung gegen Migranten über Gesundheitspolitik bis hin zur Angst, die USA könnten in den Faschismus abrutschen.


Verwendete Quellen:

NYT: "Why protesters against Trump are wearing frog, chicken and T. rex costumes"

Nachrichtenagentur dpa

Nachrichtenagentur Reuters

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