Krieg in Nahost

"Entschlossen, den Sieg zu vervollständigen": Netanjahu will weiter gegen Iran-Achse kämpfen

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von dpa

Benjamin Netanjahu, Ministerpräsident von Israel, will "alle Kriegsziele erreichen".

Bild: Ohad Zwigenberg/AP/dpa


Israels Präsident traut offenbar dem Frieden nicht - und will erst ruhen, wenn Israels Feinde besiegt sind. Warum er trotzdem Chancen für eine Annäherung sieht.

Bei einem Gedenktag gut zwei Jahre nach Beginn des Gaza-Kriegs hat der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu von großen Herausforderungen, aber auch Chancen in der Region gesprochen. Israels Feinde strebten danach, sich wiederzubewaffnen, sagte Netanjahu in Jerusalem bei der Gedenkzeremonie für gefallene Soldaten mit Blick auf den Iran und dessen Verbündete.

Gleichzeitig gebe es "große, dramatische Gelegenheiten, den Kreis des Friedens auszuweiten", sagte der Regierungschef vor dem Hintergrund von Bemühungen, eine Annäherung Israels an weitere arabische und muslimische Staaten zu erreichen.

Netanjahu: Israel wird alle Kriegsziele erreichen

Der Iran und seine Verbündeten hätten Israel mit einem "Feuerring" umlegt und nach dem Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 versucht, den jüdischen Staat zu "erwürgen", sagte Netanjahu. Dies sei jedoch nicht gelungen. "Wir sind entschlossen, den Sieg zu vervollständigen, der unser Leben auf Jahre hin beeinflussen wird." Israel werde "alle Kriegsziele erreichen", sagte er. Dazu gehört auch die Zerstörung der islamistischen Terrororganisation Hamas, mit der Israel zuletzt eine Waffenruhe vereinbart hatte.

"Wir sind verpflichtet, sie alle zurückzubringen", sagte Netanjahu mit Blick auf die verbliebenen 19 Leichen von Geiseln im Gazastreifen.

Am 7. Oktober 2023 habe Israel "eine erschütternde Veranschaulichung des Begriffs Völkermord bekommen", sagte Netanjahu rückblickend. "Ich spreche nicht von einem fiktiven Völkermord, wie er uns in antisemitischen Anschuldigungen vorgeworfen wird. Das Massaker am 7. Oktober war ein monströser Mord." Auch Kinder und alte Leute seien bei dem Überfall von Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen ohne Mitleid ermordet worden. "Wenn diese Mörder könnten, würden sie jeden einzelnen von uns abschlachten. Das ist der echte Völkermord."

Wegen des harten Vorgehens im zweijährigen Gaza-Krieg, bei dem Zehntausende Menschen getötet wurden, wurden Israel immer wieder Kriegsverbrechen, teilweise auch Genozid - also Völkermord - vorgeworfen. Die israelische Regierung weist diesen Vorwurf strikt zurück.

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