Auch die Finanzierung ist kontrovers
Donald Trumps Sohn Eric plant "Fake-News-Flügel" in Präsidentenbibliothek
Veröffentlicht:
von Benedikt RammerEric Trump will einen Bereich für Medienkritik in der Präsidentenbibliothek einrichten.
Bild: Nexpher Images
Die geplante Präsidentenbibliothek von Donald Trump steht im Mittelpunkt zahlreicher Debatten. Besonders der Vorschlag eines "Fake-News-Flügels", finanziert durch Vergleichszahlungen großer Medienhäuser, sorgt für hitzige Diskussionen. Kritiker:innen sehen darin eine Gelegenheit zur Manipulation und Kontrolle der öffentlichen Meinung.
Das Wichtigste in Kürze
Eric Trump plant einen "Fake-News-Flügel" in der Bibliothek seines Vaters, finanziert durch Vergleichszahlungen von Medienunternehmen.
Die Finanzierung des Projekts ist intransparent und wirft Fragen hinsichtlich möglicher Korruption auf.
Der Grundstücksdeal in Miami stößt auf Widerstand und bleibt rechtlich umstritten.
Eric Trump hat angekündigt, in der geplanten Präsidentenbibliothek seines Vaters Donald Trump einen Bereich einzurichten, der der Kritik an Medien gewidmet ist. Wie die "Frankfurter Rundschau" berichtet soll dieser sogenannte "Fake-News-Flügel" durch Gelder finanziert werden, die aus Vergleichszahlungen von Medienunternehmen wie ABC und CBS stammen. Die Idee hat bereits jetzt zu gemischten Reaktionen geführt.
Die Bibliothek, die auf einem Grundstück in Miami entstehen soll, wird von der Donald J. Trump Library Foundation betrieben. Eric Trump beschrieb das Vorhaben als "ikonisches Gebäude", das die Geschichte der Präsidentschaft seines Vaters "so erzählen könnte, wie sie wirklich war". Kritiker:innen werfen der Familie Trump jedoch vor, eine subjektive und manipulierte Darstellung zu planen.
Die Finanzierungspläne sind kontrovers
Die Finanzierung der Bibliothek wirft viele Fragen auf. Ein Großteil der Mittel stammt laut der "Frankfurter Rundschau" aus privaten Spenden und Vergleichszahlungen, darunter 22 Millionen Dollar von Meta Platforms und weitere Millionenbeträge von CBS und ABC. Die Stiftung hat bislang keine Details zu den Spender:innen offengelegt, was Bedenken hinsichtlich Transparenz und Einflussnahme weckt.
Zudem gibt es keine Bundesvorschriften, die eine Offenlegung der Spenden verlangen würden. Dies hat dazu geführt, dass die Herkunft der gesammelten Gelder unklar bleibt. Kritiker:innen wie die Demokratin Elizabeth Warren befürchten, dass die Bibliothek ein Instrument für Korruption und Bestechung werden könnte.
Große Kritik an Trumps "Fake-News-Flügel"
Besonders der Vorschlag eines "Fake-News-Flügels" stößt auf Widerstand. Eric Trump erklärte, dieser Bereich solle Ausschnitte aus Sendungen wie "60 Minutes" zeigen, um die seiner Ansicht nach feindselige Berichterstattung gegenüber seinem Vater zu dokumentieren. "Ich werde eine ganze Etage für Fake News reservieren", kündigte er in einem Podcast an.
Historiker:innen äußern Bedenken, dass ein solcher Flügel die Glaubwürdigkeit der Bibliothek untergraben könnte. Tim Naftali, ehemaliger Direktor der Nixon-Bibliothek, warnte vor einer möglichen Manipulation der öffentlichen Wahrnehmung. Er betonte, dass ein Museum ohne unabhängige Überprüfung durch Historiker:innen eine irreführende Darstellung bieten könnte.
Grundstücksdeal und lokale Kritik
Die Übertragung des Grundstücks in Miami an die Trump Library Foundation sorgte ebenfalls für Kontroversen. Kritiker:innen werfen dem Staat Florida vor, das wertvolle Land kostenlos an einen Milliardär abgegeben zu haben. Die kubanische Gemeinschaft in Miami äußerte zudem Widerstand gegen das Projekt, da sie Trumps Einwanderungspolitik kritisch sieht.
Der Deal wurde durch eine zweite Abstimmung bestätigt, nachdem ein Historiker Klage wegen mangelnder Transparenz eingereicht hatte. Die Angelegenheit bleibt rechtlich umstritten.
Verwendete Quellen:
Frankfurter Rundschau: "Fake-News-Flügel" in Trumps Bibliothek geplant"
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