Affäre um Sexualstraftäter

Berichte: Trump-Regierung veröffentlicht neue Epstein-Files – und löscht sie wieder

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von Christopher Schmitt

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Epstein: Vertuschungsskandal um Trump? (21. Dezember)

Videoclip • 01:22 Min • Ab 12


US-Medien zufolge hat die US-Regierung weitere Epstein-Dokumente veröffentlicht und kurz darauf wieder gelöscht. Unterdessen äußert sich Trump – und schlägt einen anderen Ton gegenüber Bill Clinton an.

Das Wichtigste in Kürze

  • Wie US-Medien berichten, hat die US-Regierung freigegebene Akten zum Epstein-Fall kurz darauf wieder gelöscht.

  • Offenbar enthielten die Dateien Informationen über Flüge des US-Präsidenten Donald Trump.

  • Trump selbst hat sich zu zuvor veröffentlichten Dateien geäußert und auffällig milde Töne gegenüber Ex-Präsident Bill Clinton gewählt.

Die US-Regierung hat weitere Dokumente zum Fall des Sexualstraftäters Jeffrey Epstein veröffentlicht und diese kurz darauf wieder entfernt. Am Montagnachmittag (22. Dezember, Ortszeit) waren tausende Regierungsdokumente, E-Mails sowie Videos der Gefängnisbehörde mehrere Stunden lang auf der Webseite des Justizministeriums zugänglich, wie die "Washington Post" und "Politico" berichteten.

Die den Zeitungen vorliegenden Dateien, die offenbar Teil der Ermittlungsakten waren, enthielten unter anderem Informationen über Flüge von US-Präsident Donald Trump mit Epsteins Flugzeug. Bei einem dieser Flüge sollen nur Trump, Epstein und eine 20-jährige Frau an Bord gewesen sein. Zudem wurde ein Austausch zwischen Gefängnisbeamten über Epsteins psychischen Zustand wenige Wochen vor seinem Tod zugänglich gemacht.

Die US-Regierung äußerte sich auf Anfrage der Zeitungen nicht zur Veröffentlichung und anschließenden Löschung der Dokumente.

Trump: Clinton-Bilder "schreckliche Sache"

US-Präsident Trump hat zudem erstmals längere Aussagen zu den veröffentlichten Ermittlungsakten gemacht und dabei einen überraschend gemäßigten Ton gegenüber dem ehemaligen Präsidenten Bill Clinton angeschlagen.

Auf Nachfrage eines Journalisten zu den zahlreichen Fotos von Bill Clinton in den veröffentlichten Unterlagen sagte Trump: "Ich mag die Bilder von Bill Clinton nicht, die gezeigt werden. Ich mag die Bilder von anderen Leuten nicht, die gezeigt werden. Ich finde das eine schreckliche Sache."

Trump fügte hinzu, dass er davon ausgehe, dass Clinton mit der Situation umgehen könne, und betonte, dass er immer gut mit ihm ausgekommen sei. Bemerkenswert war, dass Trump seine früheren Attacken gegen Clinton nicht fortsetzte.

Der US-Präsident kritisierte außerdem, dass die Veröffentlichung der Fotos Menschen schade, die nichts mit Epstein zu tun gehabt hätten. Sie seien auf Fotos abgebildet, weil sie etwa auf derselben Party gewesen seien. So zerstöre man den Ruf von Menschen.

Trumps geänderte Haltung gegenüber Clinton

In den vergangenen Wochen hatte Trump wiederholt versucht, die Aufmerksamkeit auf Clinton zu lenken und dabei behauptet, dieser sei auf Epsteins Privatinsel gewesen. Trumps eigene Stabschefin Susie Wiles widersprach dieser Darstellung jedoch: "Es gibt keine Beweise dafür", sagte sie dem Magazin "Vanity Fair".

Warum Trump nun mildere Töne gegenüber Clinton anschlägt und seine früheren Vorwürfe nicht wiederholt, bleibt unklar.

Reaktion des Clinton-Sprechers

Clinton-Sprecher Angel Urena veröffentlichte auf der Plattform X eine Erklärung, in der er Trump aufforderte, das Justizministerium anzuweisen, unverzüglich sämtliches noch vorhandene Material freizugeben, das sich auf Clinton bezieht, ihn erwähnt oder ein Foto von ihm enthält. Eine Weigerung würde den Verdacht erwecken, dass es dem Ministerium nicht um Transparenz gehe, sondern darum, durch selektive Veröffentlichungen ein Fehlverhalten einzelner Personen zu suggerieren.

Jagger und Jackson auf Fotos zu sehen

In den kürzlich veröffentlichten Fotos tauchen zahlreiche Prominente auf, darunter:

  • Ex-Präsident Bill Clinton, der verhältnismäßig oft abgelichtet ist

  • Rockstar Mick Jagger

  • der 2009 verstorbene Michael Jackson

  • Schauspieler Kevin Spacey, der auf mehreren Fotos zu sehen ist, unter anderem beim Schwimmen im Pool mit Epsteins langjähriger Vertrauter Ghislaine Maxwell. Auf anderen Aufnahmen erscheint er ohne erkennbaren Bezug zu Maxwell oder Epstein.

Tausende Dateien freigegeben

Das US-Justizministerium hatte am letzten Tag einer ihm auferlegten Frist tausende Dateien zum Fall Epstein auf seiner Webseite hochgeladen. Die Freigabe erfolgte nach massivem Druck der Öffentlichkeit und des US-Parlaments. Weitere Veröffentlichungen sollten folgen.

Trump hatte sich lange gegen die Veröffentlichung der Akten gewehrt, obwohl er im Wahlkampf deren Freigabe gefordert hatte. Erst nach wachsendem Druck aus beiden politischen Lagern hatte er schließlich ein Gesetz des US-Kongresses unterschrieben, das die Veröffentlichung der Akten bis zum 19. Dezember vorsah.

Hintergrund der Epstein-Files

Jeffrey Epstein hatte über Jahre einen Missbrauchsring betrieben, dem Dutzende junge Frauen und Minderjährige zum Opfer fielen. Er soll Minderjährige in New York und Florida selbst missbraucht haben. 2019 starb Epstein mit 66 Jahren im Gefängnis, bevor es zu einer möglichen weiteren Verurteilung kommen konnte.

Der Finanzier hatte beste Kontakte in die High Society, was zahlreiche Spekulationen über die Tragweite des Skandals mit sich brachte. Immer wieder kam die Frage auf, welche prominenten Persönlichkeiten in Epsteins Machenschaften verwickelt gewesen sein könnten.

Dieser Beitrag wurde mit Unterstützung von Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redaktion sorgfältig geprüft.


Verwendete Quellen

Politico: "New trove of apparent Epstein files posted on DOJ site disappears"

Nachrichtenagentur dpa

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